Mallorca - Hohe Strafen drohen: Palma geht gegen Wohnen in Wohnmobilen vor

Die Stadt Palma auf Mallorca hat einen neuen Benimmregelkatalog beschlossen und damit massive Kritik hervorgerufen. Der Stadtrat will mit einem neuen Beschluss das dauerhafte Leben in Fahrzeugen komplett verbieten.

Palma de Mallorca plant bei Wohnmobil-Verstoß hohe Geldstrafen

Die Maßnahme stößt auf starken Widerstand. Die „Mallorca Zeitung“ berichtet, dass zahlreiche Wohnmobilbesitzer vor dem Rathaus protestierten. Diese können sich aufgrund der hohen Mietpreise keine Wohnungen leisten und befürchten nun, auf der Straße leben zu müssen, erklärt eine Betroffene, die in einem Wohnwagen in Son Moix lebt, gegenüber der Zeitung.

Die neuen Regeln verbieten in Wohnmobilen zu übernachten, die auf öffentlichen Straßen geparkt sind. „In Palma lebt man in Wohnungen, nicht in Wohnmobilen“, betonte der Stadtrat. Die Fahrzeuge dürfen nur noch maximal zehn Tage am selben Standort bleiben, bei Verstoß drohen Strafen zwischen 750 und 1500 Euro, so die „Mallorca Zeitung“ weiter. 

Bürgerorganisation kritisiert die Maßnahme scharf

Bei Härtefällen sollen die Betroffenen an die Sozialdienste verwiesen werden. „Jeder hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Wir brauchen Politiker, die schutzbedürftige Bürgerinnen und Bürger schützen, anstatt sie zu bestrafen“, sagte die Sprecherin einer Bürgerplattform, die die Demonstration unterstützt, gegenüber der Zeitung „Diario de Mallorca“.

Die Regionalzeitung berichtet weiter, dass die neuen Regeln in der mallorquinischen Hauptstadt noch nicht in Kraft getreten sind, sondern erst nach einer finalen Abstimmung im Stadtrat in Kraft treten werden.

Mallorca kämpft gegen Massentourismus

Im vergangenen Jahr kam es auf Mallorca immer wieder zu großen Protesten von Einheimischen gegen den Massentourismus auf der beliebten Urlaubsinsel. Die Demonstrantinnen und Demonstranten kritisieren vor allem steigende Mieten und Preise für die Inselbewohner, die durch den starken, ganzjährigen Tourismus befördert wird. Die Regierung kündigte daraufhin Maßnahmen an.