Ostuferschutzverband sorgt sich wegen Umplanungen des Seniorenwohnstifts Ambach: KWA reagiert

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So könnte das geplante Seniorenstift in Ambach aussehen: Der Ostuferschutzverband hat dem ausführenden Unternehmen „Kuratorium Wohnen im Alter“ nun einen Fragenkatalog geschickt. © Visualisierung: Matteo Thun

Umplanungen beim Seniorenwohnstift Ambach sorgen für Diskussionen. Der Ostuferschutzverband ist misstrauisch. KWA antwortet auf dessen Fragenkatalog.

Münsing – Der Ostuferschutzverband (OSV) sorgt sich wegen der vom „Kuratorium Wohnen im Alter“ (KWA) angekündigten Umplanungen des Seniorenwohnstifts in Ambach. Wie berichtet hatte der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Rückert in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärt, der Saal im Bau „Waldschlössl“ werde nun doch nicht für öffentliche Veranstaltungen, sondern überwiegend intern genutzt. Dadurch könnten Stellplätze entfallen. Man plane eine Tiefgaragenebene weniger. Außerdem verzögere sich der Baubeginn.

OSV hat Fragenkatalog an das Unternehmen geschickt

Die Vorstandschaft des OSV mit Professor Johannes Umbreit an der Spitze hat dem Unternehmen daraufhin einen Fragenkatalog geschickt, den Rückert beantwortet und auch der Presse weitergeleitet hat. OSV-Mitglied und Seniorenreferentin Mechthild Felsch bedauert in dem Katalog, dass die Bevölkerung von kulturellen Veranstaltungen ausgeschlossen werden solle. Das Argument, KWA wolle dem Pallaufsaal der Gemeinde keine Konkurrenz machen, kann sie nicht nachvollziehen.

Der Ostuferschutzverband zweifelt an, dass durch den Wegfall einer der beiden Tiefgaragenebenen genügend Stellplätze bleiben. Oberirdische Parkplätze dürften kein Ersatz werden, mahnt der Verband. Er drängt auch darauf, dass das geplante Schwimmbad, die Gymnastikräume und die Tagespflege den Münsinger Bürgern zur Verfügung stehen. Schließlich befürchtet der OSV, dass doch mehr Wohneinheiten als die vertraglich geregelten rund 80 Apartments entstehen könnten, weil Rückert in der Sitzung gesagt hatte, das Projekt befinde sich „am unteren Ende des wirtschaftlich Betreibbaren“. Die Zustimmung des KWA-Aufsichtsrats stehe deshalb auch noch aus.

KWA habe aufgrund abflauender Baukonjunktur um Verlängerung der Frist für den Baubeginn gebeten

Der Vorstandsvorsitzende erklärt in seinem Antwortschreiben, KWA habe den Gemeinderat aufgrund der abflauenden Baukonjunktur um eine Verlängerung der Frist für den Baubeginn gebeten, die im Durchführungsvertrag zunächst auf den 8. Februar 2024 festgelegt worden sei. Die genehmigte Verschiebung auf den 31. Oktober 2024 erlaube KWA nun, seine Ausschreibungen in einem Umfeld fallender Preise zu platzieren und dadurch den Bau möglicherweise wirtschaftlicher darstellen zu können. An die genehmigten Wohnflächen werde man sich halten. Einer gelegentlichen Nutzung des Veranstaltungssaals durch Ambacher Bürger stünde die Nutzungsänderung des Waldschlössl-Saals nicht entgegen, genauso wenig wie einer Teilnahme an durch KWA organisierten Lesungen oder Kunstausstellungen.

Das Wohnstift werde örtliche Angebote bei Pflege, Schwimmbad, Wellness oder Dienstleistungen, die bisher aus verschiedenen Gründen nicht vorhanden gewesen seien, keinesfalls vollständig ersetzen können. „KWA wird eine teilweise Öffnung dieser Angebote für die Umgebung aber vertragsgemäß umsetzen“, schreibt Rückert.

Einen Plan B gibt es nicht

Auf die Frage des OSV, ob es einen Plan B gebe, sollte der Aufsichtsrat dem Vorhaben nicht zustimmen, antwortet der Vorsitzende: „Sollte das Projekt scheitern, obwohl KWA sich nach wie vor um eine Realisierung bemüht, gibt es für uns an dieser Stelle keinen Plan B. Vielmehr würde in einem solchen Fall der vorhabenbezogene Bebauungsplan erlöschen; eine Nutzung des Geländes für Eigentumswohnungen ist durch begleitende Vertragswerke ausgeschlossen. Insofern hat auch KWA ein Interesse an einer zügigen Umsetzung des Projekts ohne weitere Veränderungen des gültigen Durchführungsvertrags.“ Von Tanja Lühr

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