Zum Tee mit Löwenbabys kuscheln - Umstrittenes Café-Konzept sorgt für Empörung

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Löwenbabys streicheln für 130 Euro: Chinesisches Teehaus sorgt mit umstrittenem Konzept für heftige Kontroversen bei Tierschützern und Experten.

In der nordchinesischen Provinz Shanxi hat das Teehaus „Wanhui“ ein Konzept entwickelt, das für Aufsehen sorgt: Neben einer vierteiligen Teezeremonie können Gäste dort Löwenbabys streicheln. Doch nicht nur die kleinen Raubkatzen sind Teil des tierischen Erlebnisses, auch Schildkröten, Lamas und Rehe stehen den Besuchern zur Verfügung. Pro Tag verkauft das Teehaus etwa 20 Tickets für dieses exklusive Erlebnis, das umgerechnet rund 130 Euro kostet.

Kritik von Tierschutzorganisationen und Experten

Das Konzept des Teehauses hat bereits heftige Kontroversen ausgelöst. Tierschutzorganisationen wie Peta kritisieren das Vorgehen scharf. „Löwenjungen von ihren Müttern zu trennen, damit Gäste sie beim Nachmittagstee anfassen können, ist Ausbeutung und keine Unterhaltung. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters äußerte sich ein Peta-Vertreter: „Diese Tiere sind fühlende Wesen, kein Spielzeug.“

Im Teehaus Wanhui in Shanxi können Gäste für 130 Euro Löwenbabys streicheln - ein umstrittenes Geschäftsmodell. © IMAGO / imagebroker

Experten warnen zudem vor den Risiken, die der Umgang mit jungen Löwen mit sich bringt. Peter Li von „Humane World for Animals“ betont: „Selbst ein junger Löwe kann einen Menschen angreifen und verletzen. Daher ist es sowohl moralisch inakzeptabel als auch unverantwortlich, wilde Tiere wie Requisiten zu behandeln.“ Die moralischen und sicherheitstechnischen Risiken, die mit der Nutzung wilder Tiere für Unterhaltungszwecke verbunden sind, werden dabei besonders hervorgehoben.

Kritische Stimmen in den sozialen Medien

In den sozialen Medien, insbesondere auf der Plattform Weibo, häufen sich die kritischen Stimmen. Viele Nutzer bezeichnen das Angebot als „Spielerei für Wohlhabende“. Ein User kommentierte: „Normale Menschen können sich nicht mal ein Getränk leisten.“ Ein anderer forderte ein Eingreifen der Regierung: „Die zuständigen Behörden sollten sich dieser Angelegenheit annehmen.“

Das Teehaus Wanhui weist die Kritik zurück und versichert, dass die Löwen professionell betreut werden und besondere Pflege erhalten. Doch die Zweifel an der ethischen Vertretbarkeit des Angebots bleiben bestehen. Auch ein Zoo in NRW stand zuletzt wegen Löwenbabys in der Kritik.

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