Ein Geldautomat der Sparkasse ist in der Nacht zum Samstag in Gammelsdorf gesprengt worden. Die Täter sind auf der Flucht. Es ist nicht der erste Vorfall in der Region.
Gammelsdorf – In der Nacht zum Samstag, gegen 3.30 Uhr, wurde in einem Geschäftsgebäude an der Hauptstraße in Gammelsdorf ein Geldautomat der Sparkasse mittels Sprengstoff von bislang unbekannten Tätern gesprengt. Die gute Nachricht: „Verletzt wurde zum Glück niemand, da es sich um ein reines Geschäftsgebäude handelt“, teilte Alexander Groß, Pressesprecher des Bayerischen Landeskriminalamts, auf FT-Nachfrage mit. Und: „Die Täter konnten keine Beute machen“ – zu schnell war die Polizei vor Ort.
Der Sachschaden indes ist immens, denn es wurde nicht nur der Geldautomat zerstört, sondern auch das Gebäude – zersplitterte Scheiben, eine zerstörte Tür und ein defektes Dach zeugen von der Wucht der Detonation. Ersten Schätzungen zu Folge beläuft sich der Sachschaden auf „200 000 bis 350 000 Euro“, sagte Groß.
Auch wenn man bereits „vermehrt Zeugenaussagen in Empfang genommen“ habe, so der Pressesprecher weiter, fehlt von den Tätern noch jede Spur. Deshalb bittet das Bayerische Landeskriminalamt um die Mithilfe der Bürger: Wer im Vorfeld der Tat verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, wem verdächtige Personen aufgefallen sind oder wer sachdienliche Hinweise zur Tat, zu den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben kann, soll sich beim Kriminalamt melden – unter Telefon (0 89) 12 12-0.
Die Sprengung von Geldautomaten ist kein Einzelfall, wie Groß bestätigt. „Das ist ein Phänomen, mit dem wir schon zwei bis drei Jahre kämpfen.“ So wurden etwa vor knapp zwei Wochen zwei Geldausgabe-Automaten in Elsendorf (Landkreis Kelheim) gesprengt, Mitte Februar war eine Sparkassen-Filiale in Wolnzach Ziel der Täter. Damit nicht genug – auch Langquaid (Landkreis Kelheim), Neustadt an der Donau oder Böhmfeld im Landkreis Eichstätt reihen sich in die Liste der Geldautomaten-Sprengungen.
Immerhin: Im Januar und im September vergangenen Jahres, so berichtet Alexander Groß, konnten 16 Personen aus den Niederlanden festgenommen werden – ein Erfolg für das Bayerische Landeskriminalamt. Und auch im Fall von Gammelsdorf hofft man, dass die Täter gefasst werden können.
Neben der Polizei waren am frühen Samstagmorgen auch die Feuerwehren Gammelsdorf, Bruckberg und Moosburg vor Ort, um das Gebäude zu sichern und mit Unterstützung einer Drehleiter ein Notdach auf dem Gebäude zu montieren. „Nach zirka zwei Stunden konnte die Einsatzstelle wieder der Polizei übergeben werden“, heißt es im Bericht der Feuerwehr Moosburg.