Zukunft der Wolfersdorfer Arzt-Praxis ungewiss: Es wird Personal gesucht

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Schon lange und bis auf Weiteres geschlossen ist die Wolfersdorfer Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Andreas Podlaski in Wolfersdorf. © af

Die Hausarzt-Praxis in Wolfersdorf ist seit März geschlossen. Zum einen, weil das Internet Probleme macht, aber vor allem, weil kein Personal zu finden ist.

Wolfersdorf – Die im Kindergarten „Kleine Wölfe“ situierte Praxis des Allgemeinarzts Dr. Andreas Podlaski (65) ist bis auf Weiteres geschlossen. Bereits Anfang des Jahres hat der Mediziner, der seine Praxis an besagter Stelle 2002 eröffnet hatte, Bürgermeisterin Anita Wölfle davon in Kenntnis gesetzt. Als Grund nannte er anhaltenden Personalmangel.

Glasfaser-Anschluss fehlt noch

Eine Rolle hat laut Wölfle auch gespielt, dass die Internet-Verbindung bisweilen nicht funktioniert hat, was in Zeiten von E-Rezepten natürlich ein Problem darstelle. Die Gemeinde, die Vermieterin der Praxis ist, warte bis heute auf einen längst versprochenen Glasfaser-Anschluss der Telekom. Die Leerrohre seien bereits verlegt, der Anschluss aber noch nicht hergestellt. Bis Ende des Jahres soll es nach aktuellem Stand der Dinge aber soweit sein. „Dann hoffen wir, dass wir wieder eine Praxis im Ort haben“, teilte Wölfle auf Anfrage mit.

Andreas Podlaski, der seinen Behandlungsschwerpunkt seit langem schon in eine Praxis nach Zolling verlegt hat, zeigt sich da eher skeptisch. Seiner Meinung nach spielt der mangelhafte Internetanschluss wenn überhaupt eine untergeordnete Rolle. Er finde schlicht und ergreifend kein Personal, stellte der Allgemeinarzt klar. Ihm „blutet das Herz“, erklärte Podlaski, schließlich habe er dereinst in Wolfersdorf angefangen und sechs Tage die Woche, teilweise von 7.30 bis 22 Uhr dort praktiziert. Dann, nachdem er in Zolling eine weitere Praxis für Patienten aus dem ganzen Landkreis eröffnet habe, sei es immer schwieriger geworden, vernünftiges Personal zu finden. Er habe sein Hauptaugenmerk deshalb auf Zolling gerichtet, wo er über ein fünfköpfiges Ärzteteam und ein zehnköpfiges Mitarbeiterteam verfügt.

Personal ist schwer zu finden

Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen. Er habe das Angebot in Wolfersdorf so lange es ging aufrecht erhalten. Zuletzt sei das nur noch drei Tage die Woche möglich gewesen. Im März habe er dann ganz schließen müssen. Podlaski sprach von Sachzwängen. „Ich brauche zwei Arzthelferinnen, die ich heute oder morgen einstellen kann. Und einen Arzt oder eine Ärztin in Vollzeit oder zwei Kollegen, die in Teilzeit arbeiten wollen“, machte er deutlich. Doch der Markt sei leergefegt. Überall auf dem Land würden Praxen schließen. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen.

Wie es mit der Praxis in Wolfersdorf weitergeht, will Podlaski demnächst in einem Gespräch mit Wölfle klären. Die Gemeindechefin hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ihr wäre erklärtermaßen daran gelegen, die Praxis wieder aufleben zu lassen – in welcher Form auch immer. „Vielleicht findet sich ja über den Sommer jemand“, sagte Wölfle über die Suche nach geeignetem Personal.

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