Ölpreise steigen: BP stoppt Öl-Transit nach Angriffen im Roten Meer
Das Mineralöl-Unternehmen BP stoppt vorübergehend den Öltransit im Roten Meer. Human Rights Watch wirft Israel "Aushungern" von Zivilisten vor. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Reederei aus Taiwan nimmt keine Aufträge mehr aus Israel an
14.20 Uhr: Die taiwanische Container-Reederei Evergreen nimmt vorerst keine Aufträge aus Israel mehr an und setzt Fahrten ihrer Schiffe durch das Rote Meer bis auf Weiteres aus. Schiffe in der Region würden in sichere Gewässer navigieren, Frachter mit Route durch das Rote Meer würden umgeleitet über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas, teilt die Reederei weiter mit.
Norwegisches Schiff im Roten Meer angegriffen
14 Uhr: Im Roten Meer ist wieder ein Handelsschiff angegriffen worden. Das bestätigt der norwegische Eigentümer des Schiffes, Inventor Chemical Tankers, dem Wirtschaftsmagazin E24. Der Tanker Swan Atlantic sei "von einem Objekt" getroffen worden, sagt Geschäftsführer Øystein Elgan dem Magazin. Demnach wurde kein Besatzungsmitglied verletzt, der Tanker ist einsatzbereit. Ein Schiff der US-Marine habe den Tanker erreicht, sagt Elgan laut E24.
Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide sagt dem Wirtschaftsmagazin zufolge, er sei sehr besorgt aufgrund der Situation im Roten Meer. "Willkürliche Angriffe auf die zivile Schifffahrt sind völlig unakzeptabel", sagt Eide zu E24.
Ölpreise steigen nach Transit-Stopp im Roten Meer
13.21 Uhr: BP will seinen Tankerverkehr durch das Rote Meer vorerst einstellen. Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf die Schiffe hätten in den letzten Tagen zugenommen, teilt der Mineralölkonzern mit. Als Reaktion darauf steigen die Ölpreise nun an.
Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 77,24 US-Dollar. Das waren 69 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 64 Cent auf 72,07 Dollar.
Einige große Reedereien hatten bereits zuvor bekannt gegeben, die Seestrecke, die das Rote Meer über den Suezkanal mit dem Mittelmeer verbindet, vorerst zu meiden. Die Route ist wichtig für den Welthandel und den Erdöltransport über See. Die für den Suezkanal zuständige Behörde hatte am Wochenende angekündigt, die Spannungen genau zu beobachten.
Geisel-Verhandlungen von Geheimdienst-Chefs in Warschau
13.10 Uhr: Das amerikanische Nachrichtenportal Axios berichtet unter Berufung auf Regierungsvertreter der USA und Israels über einen geplanten Neustart der Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln. Demnach wollen sich der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Bill Burns, der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad in Warschau treffen. In den vergangenen Tagen haben sich Hinweise gehäuft, dass Israel wieder mit der Terrororganisation Hamas über die Freilassung von Geiseln und Häftlingen verhandeln könnte.
Iran macht Israel für Hackerangriff auf Tankstellen verantwortlich
13.05 Uhr: Irans Regierung macht Israel für einen mutmaßlichen Hackerangriff auf Tankstellen verantwortlich. "Der zionistische Feind und Amerika wollten aufgrund ihres Scheiterns in anderen Bereichen unser Volk auf diese Weise herausfordern und belasten", sagt Ölminister Dschawad Odschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Seit dem frühen Morgen sind im Iran landesweit Tankstellen von einem Softwareproblem betroffen. Die Störung hat unter anderem Einfluss auf das smarte Bezahlsystem an Zapfsäulen. An rund zwei Dritteln der Tankstellen in dem Land mit knapp 90 Millionen Einwohnern sei die Arbeit dadurch eingeschränkt.
BP stoppt vorübergehend Öltransporte im Roten Meer
12.15 Uhr: Das Mineralöl-Unternehmen BP stoppt vorübergehend Öltansporte im Roten Meer, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Grund dafür sind vermehrte Angriffe auf Frachtschiffe in der von Huthi-Rebellen kontrollierten Region. "In Anbetracht der sich verschlechternden Sicherheitslage für die Schifffahrt im Roten Meer hat BP beschlossen, alle Transitfahrten durch das Rote Meer vorübergehend zu pausieren", zitiert AP das Unternehmen.