Woltemade-Zoff zwischen Hoeneß und Matthäus eskaliert – plötzlich schaltet sich Bayern-Präsident ein
Der Transferpreis von Nick Woltemade entfacht eine hitzige Debatte zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus. Nun schaltet sich ein weiterer Bayern-Boss ein.
München – Der öffentliche Schlagabtausch zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus hat eine neue Dimension erreicht. Auslöser des Streits war die Einschätzung des Transferwerts von Stuttgarts Nick Woltemade. Matthäus hatte in einer Diskussion eine Ablösesumme von 80 bis 100 Millionen Euro als realistisch bezeichnet, was Hoeneß als „Frechheit“ abtat. „Der Lothar hat nicht alle Tassen im Schrank“, ätzte der Bayern-Patron. Matthäus konterte gelassen: „Ich bin die Beleidigungen von Uli gewohnt. Das macht er seit 20, 25 Jahren.“
FCB-Präsident Hainer verteidigt Hoeneß
Inmitten dieser verbalen Auseinandersetzung hat sich nun auch Bayern-Präsident Herbert Hainer zu Wort gemeldet und stärkt Hoeneß demonstrativ den Rücken. In einem Interview mit der Bild machte Hainer deutlich, dass er die Aussagen von Matthäus als absurd empfindet. „An der Seitenlinie stehen, keine Verantwortung tragen und immer wieder mal etwas reinrufen – das ist das Eine. Uli Hoeneß hingegen steht bis heute mitten auf dem Spielfeld, lenkt als Mitglied unseres Aufsichtsrats die Geschicke des FC Bayern – und der ist einer der absoluten Topclubs in Europa“, so Hainer. Er betonte weiter, dass Hoeneß‘ Fachwissen und Erfahrung für den Verein von unschätzbarem Wert seien.
Max Eberl kritisiert öffentliche Preisdebatte
Auch Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, hat sich in die Diskussion eingeschaltet. Er kritisierte die öffentliche Debatte über Transferpreise, da sie die Verhandlungen unnötig erschwere. „Man kann ja Meinungen haben. Wir leben in einem freien Land. Aber in Verhandlungen öffentlich einzugreifen, ohne die internen Voraussetzungen zu kennen, ist nicht korrekt. So treibt man die Preise unnötig nach oben“, erklärte Eberl nach dem Achtelfinale der Klub-WM gegen Flamengo.

Währenddessen laufen die Verhandlungen zwischen den Bayern und dem VfB Stuttgart weiter, ein erstes Angebot der Münchner für Woltemade wird im Laufer der Woche erwartet. Auch eine Verrechnung mit einer möglichen Leihe von FCB-Talent Paul Wanner könnte eine Option werden, um den geforderten Preis der Schwaben etwas zu drücken.
Die nächsten Wochen werden zeigen, in welche Richtung sich der Konflikt entwickelt und welche Auswirkungen er auf die Transferpolitik des FC Bayern haben könnte. (hbr)