Neues Erdbeben an Italiens Supervulkan: Menschen in Angst – „sehr starker Schock“

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Erdbeben haben in der Nacht die Menschen in Italien aus dem Bett geholt. Der Supervulkan hat sich erneut grollend zu Wort gemeldet.

Neapel – Seit Monaten sorgt der Supervulkan unter den Phlegräischen Feldern für große Sorge in Italien. In der Nacht auf Samstag bebte in Italiens Süden nun erneut die Erde. Die italienische Presse spricht von einem „starken Schock“.

Das erste Erdbeben ereignete sich nach Angaben des italienischen Vulkan-Instituts INGV am frühen Samstagmorgen um 5.44 Uhr. Es erreichte demnach eine Stärke von 3,9 auf der Richterskala. Der deutsche Bundesverband für Geothermie ordnet Beben dieser Stärke als „sehr leicht“ ein. Demnach sind sie zwar „oft spürbar“, jedoch sind Schäden an Gebäuden eher selten. In Italien selbst wurde das Beben jedoch als durchaus stark empfunden und sorgte für Angst bei vielen Menschen, die von dem Beben aus dem Schlaf gerissen wurden.

Erdbeben an Italiens Supervulkan: Menschen flüchten auf Straße

Das Epizentrum des Bebens lag den Angaben des INGVs nach im Golf von Bacoli unter dem Meer und in einer Tiefe von knapp drei Kilometern. Dennoch war das Beben auch in der Millionen-Metropole Neapel offenbar deutlich spürbar. Laut Nachrichtenagentur Ansa meldeten Bewohner aus mehreren Stadtteilen Neapels die Erschütterungen. Besonders in den oberen Stockwerken von Gebäuden waren die Erschütterungen demnach zu spüren.

Die Erde um Italiens Supervulkan hat erneut gebebt.
Die Erde um Italiens Supervulkan hat erneut gebebt. © Collage: IMAGO / imagebroker //INGV

„Ich lag noch im Bett, das Gebäude bebte“, „Sehr starker Schock“ und „Ich habe es ein sehr lautes Knarren im Gebäude gehört“, zitiert die Zeitung La Repubblica einige Augenzeugen. „Es war stark, eines der stärksten in den letzten Monaten“, kommentiert Josi Gerardo Della Ragione, Bürgermeister der Küstengemeinde Bacoli das Geschehen gegenüber der Zeitung. Es seien „viele Menschen verängstigt“ gewesen und teils auf die Straße gerannt, um sich in Sicherheit zu bringen. Schäden an Personen oder Häusern sind allerdings bislang nicht bekannt.

Italiens Supervulkan im Süden: Zweites Erdbeben folgt am Morgen

Nach Angaben des Bürgermeisters steht das Erdbeben im Zusammenhang mit dem Bradyseismus-Phänomen der Phlegräischen Felder, die unter dem Namen Supervulkan für Beunruhigung sorgen. Darunter versteht man letztlich ein sehr langsames Erdbeben. Die Magma-Kammer unter den Phlegräischen Feldern füllt und leert sich regelmäßig. Durch das zirkulierende Gestein hebt sich die gesamte Küstenregion oder senkt sich ab. Das Phänomen ist typisch für die Region.

Um 8.18 Uhr bebte die Erde dann laut INGV erneut. Dabei handelte es sich wohl um ein leichteres Nachbeben, das noch eine Stärke von 2.0 auf der Richterskala erreichte. Schon in den Tagen zuvor gab es immer wieder Beben in der Region.

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