Könnte Trump und MAGA „das Genick brechen“: Pastor sieht zur US-Wahl Chance für Harris

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Ein Pfarrer sieht in Harris großes Potenzial, denn Trump habe einen besonderen Nachteil bei Christen – allerdings sollten die Demokraten aktiv werden.

Washington, D. C. – US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris könnte „der MAGA-Bewegung den Rücken brechen“. So sieht es zumindest der Pfarrer Doug Pagitt, der in Harris das Potenzial sieht, auch weiße evangelikale US-Wähler zu überzeugen. Pagitt, der in seiner Gemeinde selbst gegen den Republikaner Donald Trump mobil macht, sieht Trumps Unfreundlichkeit als Grund für einen möglichen Verlust bei der US-Wahl 2024.

„Die Wähler sind sich in der Regel darüber im Klaren, dass die Art und Weise, wie sie wählen, auf sie zurückfällt“, so Pagitt in einem Gastbeitrag für MSNBC. Trumps Unfreundlichkeit sei dabei für einige ausschlaggebend – „sei es, dass er Migrantenkinder in Käfige sperrt, wie er Frauen behandelt, wie er die Presse behandelt, wie er fast alle behandelt, die seine Regierung verlassen haben, und wie er die Demokratie selbst behandelt.“

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht während der Democratic National Convention.
Kamala Harris und ihr Vize-Kandidat Tim Walz treten zur US-Wahl 2024 für die Demokraten an. © picture alliance/dpa/AP | J. Scott Applewhite

Pfarrer zur US-Wahl 2024 optimistisch: Breite Unterstützung der Demokraten bei Christen

„Ich halte es für möglich, dass Harris die höchste Unterstützung der Evangelikalen erhält, seit Jimmy Carter 1976 etwa die Hälfte der evangelikalen Stimmen erhielt“, schätzte Pagitt ein. Das würde die Republikaner, die jetzt schon weniger Rückhalt bei Christen vermerkten, bei der US-Wahl brechen. Allerdings wäre ein solcher Umschwung unter der evangelikalen Wählerschaft eine echte Zäsur, wie sie in der jüngsten Wahlgeschichte einmalig wäre.

Laut Newsweek habe das Pew Research Center herausgefunden, dass weiße Evangelikalen bei den letzten Präsidentschaftswahlen stets große Unterstützung für Republikaner zeigten. Bei der US-Wahl 2016 wählten 80 Prozent der weißen Evangelikalen für Trump, während nur 16 Prozent die demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton unterstützten.

US-Pfarrer hofft bei US-Wahl 2024 auf Demokraten-Erfolg bei Christen in Swing States

Der Optimismus des Pfarrers stammt sicherlich nicht zuletzt von seiner Organisation namens „Vote Common Good“ (Wähle das Allgemeinwohl), durch die Evangelikale in Swing States überzeugt werden sollen, sich von einer klaren Parteibindung abzukehren. Es war eine Umfrage der Organisation, die den Effekt von Trumps Unfreundlichkeit andeutete.

Dass religiöse Wählergruppen in ihrer Präferenz schwanken, ist allerdings eher ungewöhnlich. Die Analyse des Pew Research Centers von der US-Wahl 2016 zeigte nur marginale Änderungen im Wählerverhalten. Während weiße Evangelikale und Katholiken Trump unterstützten, waren unter anderem Nicht-religiöse, hispanische Katholiken und Juden auf der Seite von Clinton.

Nach Pagitt könnte die Mobilisierung von Christen vor allem in Swing States mehr Gewicht haben. Das habe auch 2020 schon funktioniert, so gab der Pfarrer an. Einige sehen besonders den demokratischen Kandidaten für die Vize-Präsidentschaft, Tim Walz, als möglichen Verbindungspunkt zu christlichen Wählern. Dennoch rief Pagitt auch zum aktiven Wahlkampf um die evangelikale Wählerschaft auf.

Demokraten-Strategie für Christen: Hohes Wählerpotenzial zur US-Wahl 2024

Pagitt schrieb weiter: „Wir müssen ihnen sagen, dass das, was die Demokraten anstreben, mit den Werten übereinstimmt, die den Evangelikalen wichtig sind – die Welt zu verbessern und die Menschen zusammenzubringen.“ Christen müssten sich aktuell zwischen ihrem Glauben und ihrer politischen Identität entscheiden. „Wir müssen ihnen helfen, diese beiden Identitäten zu trennen“, so der Pfarrer.

„Die Demokraten müssen sich die Idee zu eigen machen, dass Evangelikale, insbesondere weiße männliche Evangelikale, es wert sind, gewonnen zu werden, und dass sie gewonnen werden können, ohne dass die Partei ihre Werte aufgibt“, so schrieb der Pfarrer. Bisher hat Harris in Umfragen immer nur knapp vor Trump gelegen. Das könnte sich bis zur US-Wahl allerdings noch ändern.

Erhebungen des Gallup Instituts von 2023 zeigten, dass das Wählerpotenzial unter den Christen riesig ist: Bei ganzen 68 Prozent der US-Bevölkerung handelt es sich demnach um Christen. Insofern wären auch die Chancen der Demokraten zur US-Wahl 2024 massiv erhöht, könnten sie die christliche Bevölkerung überzeugen. (lismah)

Auch interessant

Kommentare