Müller-Aus beim FC Bayern? Es bleibt ein fader Beigeschmak
Die Profi-Zeit von Thomas Müller beim FC Bayern soll sich dem Ende zuneigen – so lautet wohl der Beschluss der Bosse. Ein fader Beigeschmack bleibt.
München – Die Anzeichen verdichten sich, dass im Sommer beim FC Bayern eine Ära endet!
Nach 17 Profi-Jahren erhält Thomas Müller laut kicker keinen neuen Vertrag mehr. Dass der deutsche Rekordmeister das auslaufende Arbeitspapier nicht verlängert wird, sei dem 35-Jährigen bereits mitgeteilt worden.
Müller, so heißt es, hätte gerne beim FC Bayern weitergemacht – es bleibt ein fader Beigeschmack und die Frage, ob der Umgang in der Causa Müller von Anfang an ehrlich war oder nicht.
Noch im Januar ließ Sportvorstand Max Eberl nämlich verlauten, der Austausch mit Müller über eine etwaige Vertragsverlängerung werde „wahrscheinlich das kürzeste Gespräch werden“.
Eberl weiter: „Wir werden uns in die Augen schauen und ich frage ihn: ‚Hast du noch Bock?‘ Und dann geht es weiter.“ Müller brauche „nicht großartig verhandeln“, ergänzte Eberl. „Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, werden wir uns tief in die Augen schauen, uns den Kader anschauen und dann wird’s weitergehen.“
Darum soll Müller keinen Vertrag mehr beim FC Bayern erhalten
Rund zwei Monate später scheint die Lage eine ganz andere zu sein. Müllers üppiges Gehalt respektive ein potenzieller finanzieller Engpass beim FC Bayern wird als einer der Gründe dafür angeführt, warum die Ära des verdienten Offensivspielers bei den Münchnern aller Voraussicht nach zu Ende geht.

Müller soll an der Säbener Straße ein Bruttogehalt von kolportierten 17 Millionen Euro pro Jahr beziehen. Laut kicker verhindert lediglich das Startgeld von 30 Millionen Euro bei der neuen FIFA-Klub-WM, dass der FC Bayern das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem bilanziellen Defizit abschließt.
Hinzu kommt, dass Müller zwar eine spielende Legende und der Rekordspieler des FC Bayern ist, aber inzwischen sportlich keine besonders bedeutende Rolle mehr innehat. Der 35-Jährige stand in dieser Saison bei wettbewerbsübergreifend 35 Einsätzen nur noch 14 Mal in der Startelf. Dabei markierte er fünf Tore und fünf Assists.
Matthäus äußert Vermutung über mögliches Müller-Aus
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus meint gegenüber Sport Bild: „Thomas ist vielleicht sauer, weil ein Gespräch zu wenig stattgefunden hat. Er liebt es, Fußball zu spielen, er möchte auf dem Platz stehen, wenn es um die Wurst geht: Damit kann er nicht zufrieden sein. Es ist sportlich nicht das, was es die letzten 17 Jahre war. Zudem muss Bayern auch Geld einsparen.“
Matthäus macht beim Thema Finanzen zudem Spannungen zwischen Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Eberl aus. „Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen, dass der FC Bayern ja ist, wünscht“, so der Ex-Bayern-Profi.
Hoeneß sorgt sich offenbar um die Finanzen
Hoeneß ließ bereits im Februar mit Aussagen zu Müllers Perspektive aufhorchen. „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein“, erklärte der 73-Jährige im Rahmen der Premiere der Dokumentation „Thomas Müller – Einer wie keiner“. Es sei „einer großen Karriere nicht würdig“, wenn ein Spieler wie Müller dauerhaft nur noch Ersatzspieler ist, so Hoeneß.
Dass in Hoeneß etwas „brodelt“, so Matthäus, „das merkt man“. Hoeneß würde „sich Sorgen um die Finanzen“ machen. „Das Festgeldkonto wird immer weniger, damit ist er nicht zufrieden“, meint Matthäus: „Das wäre ich auch nicht, wenn ich als Vater Geld verdient hätte und meine Kinder verprassen es.“
Der FC Bayern möchte Müller in anderer Funktion binden
Matthäus‘ Appell: „Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist, einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen.“
Der FC Bayern möchte Müller in anderer Funktion binden und hält ihm alle Türen offen. Ob der 35-Jährige im Sommer seine Profi-Karriere – womöglich in der MLS – fortsetzt oder seine Fußballschuhe an den Nagel hängt und direkt einen neuen Job beim deutschen Rekordmeister antritt?
Wie es für Müller weitergeht, ist noch offen.