Forsthaus Valepp: Landratsamt ersetzt Gemeinde-Ja
Vor dem Bauausschuss war das Investoren-Duo Johannes Rabl/Manuel Neuer mit dem Wunsch nach einer Technikremise für das Forsthaus Valepp gescheitert. Doch das Landratsamt wird den Bau genehmigen.
Valepp – Auch wenn es seine Baugenehmigung längst in Händen hält und sich die Wogen doch geglättet haben, darf sich das Investoren-Duo Johannes Rabl und Manuel Neuer einer kritischen Beobachtung bei der Sanierung des Forsthauses Valepp weiterhin versichert sein. Das wurde zuletzt in den Gremiumssitzungen in Schliersee deutlich. Zunächst hatte der Bauausschuss dem Bau einer sogenannten Technikremise sein Einverständnis verweigert und im Zuge dessen das Landratsamt gefragt, ob angesichts des Baus eines Lüftungsschupfens nicht allmählich die Erweiterung des Betriebs die 30-Prozent-Marke überschreite, die gemeinhin bei solchen Maßnahmen im Außenbereich als vertretbares Maximum angesetzt wird.
Grünen-Gemeinderat wittert Salami-Taktik
Gerhard Waas (Grüne) missfiel, dass nicht zum ersten Mal weitere Bauanträge kamen, die über das eigentliche Forsthaus und den Neubau des Gebäudes mit Lager, Küche und einem Gastraum hinausgehen. Der Vorwurf einer Salamitaktik schwang da mit. Zuvor allerdings hatte Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) bekräftigt, dass „da oben alles in Absprache mit dem Landratsamt“ passiere.
Holzbauwerk stand bei Beratung schon
Wohl deshalb stand die Technikremise auch schon, als der Bauausschuss darüber sprach. In ihr sollen ein bestehendes Trafohäuschen des Bayernwerks, Wärmepumpen und Brennholz Platz finden. Inzwischen hat das Landratsamt dem Schlierseer Rathaus mitgeteilt, dass es das gemeindliche Einvernehmen ersetzen wird. Sprich: den Bauantrag gegen den Willen des Bauausschusses genehmigen. Dies hat Schnitzenbaumer nun dem Ausschuss mitgeteilt. Die Argumentation der Behörde: Aufgrund der Größe und der Platzierung sei das hölzerne Bauwerk verträglicher als eine kürzere aber breitere Variante, auf die sich Schliersee vielleicht eingelassen hätte.
Ensembleschutz kommt erst später
„Wir bleiben bei unserer Stellungnahme“, sagte Schnitzenbaumer. „Klagen werden wir aber nicht.“ Auch die Prüfung der Größenordnung der Erweiterung fiel zugunsten von Rabl und Neuer aus. Da zu dem Ensemble auch das Jägerhäusl, das einige Meter weiter steht, gehört, werde die „bauplanungsrechtlich zulässige Größe nicht überschritten“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung. Der Ensembleschutz für das Forsthaus, den der Gemeinderat auf den Weg gebracht hat (wir berichteten), greift noch lange nicht. Er muss erst das baurechtliche Verfahren durchlaufen.
Rabl möchte Gemeinderat vor Ort informieren
Ebenfalls auf Anfrage sagt Rabl, dass er im Frühjahr dem Gemeinderat gerne vor Ort über den Fortgang der Arbeiten informieren möchte. Wieder ein wenig Vertrauen zu gewinnen, kann wohl nicht schaden. Bekanntlich möchte der Hotelier das Forsthaus zusammen mit Neuer mit neuem Leben füllen, als klassisches Berggasthaus mit entsprechender Küche und überschaubaren Maß an Übernachtungsmöglichkeiten (28 Betten). Eine Nutzung im Winter ist nicht vorgesehen. Hierzu überlässt der Freistaat als Eigentümer dem Investoren-Duo das Forsthaus – zum Ensemble gehören auch die Kapelle Maria Hilf ein Stück weiter und das Klausenhaus daneben – für 99 Jahre im Erbpachtmodell.