Brand durch nicht entfernte Akkus: Abfallunternehmen zieht Konsequenzen für den Landkreis
In Sammelbehältern für Elektrogeräte sollten keine Akkus landen. Doch die Hinweise werden ignoriert. Wegen der Brandgefahr zieht die EVA Konsequenzen.
Landkreis – Sie sind nützlich, keine Frage: Lithium-Ionen-Akkus. Mittlerweile stecken die kleinen Energiegeber in vielen Geräten. Doch wenn es um die Entsorgung geht, zeigen sich die Schattenseiten der Technik. So auch im vergangenen Herbst, als entsorgte Kleinelektrogeräte aus dem Landkreis abtransportiert werden sollten. Im entsprechenden Container der Verwertungsfirma brach ein Brand aus, wie die Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft (EVA) in einer Pressemitteilung schreibt. Der Vorfall hat Folgen: Die EVA ließ alle 49 Behälter zur Sammlung von Kleinelektrogeräten, die sogenannten Iglus, im Landkreis entfernen. „Diese Art der Erfassung von Elektroaltgeräten kann leider nicht mehr fortgesetzt werden“, sagt Claudia Knopp, Abfallberaterin bei der EVA. 2011 waren die Container aufgestellt worden, damit weniger Geräte fälschlicherweise in der Restmülltonne landen. Sie hatten seitdem die Annahmestellen an den Wertstoffhöfen ergänzt.
Beschädigter Akku wohl Schuld an Brand
Grund für den Abbau der Behälter ist, dass die beauftragte Firma nicht mehr bereit sei, die Geräte zu transportieren und zu verwerten. Denn der Brand sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen beschädigten Lithium-Ionen-Akku“ entstanden, sagt Knopp.
Eigentlich sollten die Geräte ausschließlich ohne Akku oder Batterien eingeworfen werden. Doch die Hinweise auf den Behältern „werden missachtet. Das Risiko nimmt zu, dass bei den Leerungen oder den anschließenden Transporten erneut Li-Ionen-Akkus beschädigt und durch die entstehenden chemischen Reaktionen Brände ausgelöst werden“, sagt Knopp. „Die Qualität der eingeworfenen Kleingeräte hat sich erheblich verschlechtert.“ Und gleichzeitig steigt die Anzahl der Li-Ionen-Akkus immer weiter – „und damit auch das Sicherheitsrisiko bei den öffentlichen Sammelstellen“, erläutert Knopp. Die Erfassung in den Iglus sei daher „nicht mehr zeitgemäß“.
Wertstoffhöfe nehmen Geräte weiter an
An den Wertstoffhöfen im Landkreis werden Elektrogeräte aber wie gehabt angenommen. „Hier findet jedoch eine Kontrolle statt.“ Kleingeräte werden in der Regel auf einem Tisch abgelegt. Geräte, bei denen die Akkus fest verbaut sind, werden in separaten Behältern erfasst und kommen nicht in die großen Container. Die EVA weist zudem darauf hin, dass Altgeräte auch im Handel abgegeben werden können (siehe Kasten).

Im Landkreis gibt es zudem 109 Behälter, in denen Batterien eingeworfen werden können. Das Angebot wird laut Knopp „gut angenommen“. Die EVA habe 2023 mehr als 44,5 Tonnen Batterien eingesammelt. Das entspreche einer Menge von 0,7 Kilogramm je Landkreis-Bewohner. Der Bundesdurchschnitt lag 2022 bei 0,4 Kilogramm pro Einwohner.