Günstiges Elektroauto: Rivale greift VW mit Wiedergeburt von Kult-Kleinwagen an

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Im Absatzrennen um bezahlbare E-Mobilität erhält VW den nächsten Hieb aus Frankreich: Rivale Renault präsentiert die Wiedergeburt eines Klassikers als Elektroauto.

Paris/Wolfsburg – Eine wesentliche Frage, welche durch die deutsche Automobillandschaft geistert, dreht sich um Volkswagen und die Frage nach bezahlbarer Elektromobilität. Die Wolfsburger arbeiten am elektrischen Polo-Nachfolger VW ID.2, doch auch ein E-Auto im Mini-Segment könnte in wenigen Jahren das Angebot nach unten hin abrunden, als Nachfolger für den VW e-Up. Finanziell muss sich dieses Segment für den Autobauer jedoch rentieren – und das ist angesichts der kostenintensiven Batteriefertigung kein leichtes Unterfangen.

Im Herbst 2023 verdeutlicht sich, dass speziell die Konkurrenz aus Frankreich in diesem Punkt offenbar wesentliche Fortschritte erzielt hat: Citroën möchte mit dem Kleinwagen ë-C3 bereits zu Preisen ab 23.300 Euro auf Kundenfang gehen, die Markteinführung ist für Frühjahr 2024 anberaumt. Ein Jahr später soll sogar ein Elektroauto für 19.900 Euro folgen. Mit Renault hat ein weiterer VW-Konkurrent ein heißes Eisen im Feuer, der Hersteller hat nun ebenfalls ein in Europa gefertigtes Elektroauto für weniger als 20.000 Euro angekündigt. Dabei wird es sich um eine Wiedergeburt eines Klassikers handeln: Renault Twingo.

Renault stellt günstiges E-Auto vor – nächste Kampfansage auch an VW

Das mit dem Arbeitstitel „Legend“ für den Stadtverkehr prädestinierte E-Auto soll nach 2025 auf den Markt kommen. „Wir wollen das Elektroauto in Europa demokratisieren“, erklärte der Finanzchef von Renault, Thierry Piéton. Renault-CEO Luca De Meo (früher auch bei VW und Audi) hat die Studie am Hauptsitz der Marke nahe Paris vorgestellt. Optisch sieht die elektrische Neuauflage tatsächlich der Ur-Version des Twingo ziemlich ähnlich. Bevor es so weit ist, wird der französische Autobauer bereits im kommenden Jahr ein Elektroauto für 25.000 Euro anbieten, den R5, produziert in Nordfrankreich.

Auch bei größeren E-Autos sind Volkswagen und Renault innige Rivalen: Wer hat im Vergleich die Nase vorn?

Wiedergeburt eine Kleinwagen-Legende: Renault-Chef Luca De Meo bei der Premiere des elektrischen Twingo
Wiedergeburt eine Kleinwagen-Legende: Renault-Chef Luca De Meo bei der Premiere des elektrischen Twingo. © Miguel MEDINA / AFP

Die neu geschaffene Elektro-Tochter Ampere will bis 2031 insgesamt sieben E-Modelle im Angebot haben. Renault hat ambitionierte Ziele: 2025 sind 300.000 verkaufte E-Autos das Ziel, bis 2031 soll die Zahl auf eine Million steigen. Das wäre die Hälfte der insgesamt produzierten Pkw.

Günstiges Elektroauto: VW plant ID.3 – möglicher ID.1 noch unklar

Aus deutscher Sicht lässt ein bezahlbares Elektroauto in dieser Preiskategorie noch auf sich warten. VW-Chef Oliver Blume hatte kürzlich bekräftigt, dass der Volkswagen-Konzern einen Stromer „in der Region von 20.000 Euro“ auf den Markt bringen möchte. Jedoch sei diesbezüglich noch keine endgültige Entscheidung gefallen.

Vor wenigen Tagen hatte der ADAC neuerlich kritisiert, dass es in Deutschland immer schwer sei, ein günstiges Elektroauto zu kaufen. So gebe es aktuell gerade mal drei Modelle unter der Preisgrenze von 30.000 Euro – und die haben auch noch eine sehr begrenzte Reichweite. Zumindest bei den Gebrauchtwagen-Angeboten für E-Autos hat sich die Lage in Deutschland mittlerweile geändert. (PF mit Material der AFP)

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