Auto waschen im Winter – warum es gerade bei niedrigen Temperaturen sinnvoll ist

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Durch Schnee und Matsch ist das Auto im Winter ständig schmutzig. Aber lohnt sich eine Wäsche bei Minusgraden? Experten klären auf.

München – Im Winter ist ein schmutziges Auto unausweichlich. Selbst wenn es durch Überdachung oder Garage trocken bleibt, sorgt spätestens das Streusalz für einen unschönen Anblick. So sind bei niedrigen Temperaturen weitestgehend Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen, deren Wäsche eindeutig länger zurückliegt. Derweil sollten Fahrer auf das Auto waschen im Winter nicht verzichten.

Sauber und sicher durch den Verkehr – Auto waschen im Winter

„Es ist nach wie vor ein weit verbreiteter Irrtum, dass Autos im Winter nicht gewaschen werden brauchen oder gar nicht gewaschen werden sollten“, erklärt Thomas Drott vom Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche e. V. (BTG). Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall, denn der Winter stelle eine erhebliche Belastung für die Fahrzeuge dar.

Auto Winter Wäsche
Bevor es in der Waschanlage losgeht sollten Schmutz- und Eisreste in einer Vorwäsche vom Auto entfernt werden. © Christin Klose/dpa-tmn

Die feuchten und extremen Witterungsbedingungen sind sowohl schlecht für den Lack als auch für die Fahrzeugunterseite. Generell gilt: „Je besser Lack und Fahrzeugunterboden geschützt sind, desto besser hält das Fahrzeug diesen Umwelteinflüssen stand“, so Drott. Der ADAC hingegen erklärt, dass dies nur bei einem vorgeschädigten Lack mit Kratzern oder Abplatzungen zutreffe.

Irrtum Winterwäsche – gerade bei niedrigen Temperaturen sinnvoll

Was viele Autofahrer zudem vergessen: Ein verschmutztes Fahrzeug wird gerade bei Dämmerung oder Dunkelheit schlechter gesehen. Das liegt unter anderem an der fehlenden Lichtreflexion. Das könnte dann zum Problem werden, wenn der Bremsweg aufgrund Eis und Glätte länger ist als im Normalfall. Ein sauberes Auto dient also auch der Verkehrssicherheit.

Wer glaubt, dass eine Wäsche im Winter schlecht für das Auto sei oder Waschanlagen gar nicht geöffnet haben, irrt sich. Laut Drott reinige eine Fahrzeugwäsche das Auto und bringe zudem eine Schutzschicht auf, sodass Schnee und Eis für einen gewissen Zeitraum leichter vom Fahrzeug abperlen. Somit seien Fahrzeuglack und der Unterboden bestens geschützt.

Auf keinen Fall waschen bei extremen Minusgraden

Ähnlich sieht es der ADAC. Demnach sollte das Auto „im Prinzip genauso oft wie in den Sommermonaten“ gewaschen werden. Allerdings wird betont, dass bei extremen Minusgraden von unter minus zehn Grad Celsius, auf die Wäsche verzichtet werden soll. Der Grund: Ähnlich wie die Haut regieren Gummi-, Kunststoffteile und Lack empfindlich auf extreme Temperaturschwankungen.

Was muss vor der Einfahrt in die Waschanlage beachtet werden?

  • Fenster und Schiebedach schließen
  • Tankdeckel verriegeln
  • Scheibenwischer und Regensensor ausstellen
  • Automatisch öffnende Heckklappe deaktivieren
  • „Auto-Hold-Funktion“ abschalten
  • In den Leergang schalten
  • Im Winter: Alle Reste von Schnee und Eis entfernen

Daher rät der ADAC dazu, den Wärmeschock, „wenn das circa zehn bis 30 Grad warme Wasser der Waschanlage auf Fahrzeugteile trifft, die kurz vorher noch der Eiseskälte ausgesetzt waren“, zu vermeiden. Vor allem vorgeschädigte oder nachlackierte Lackoberflächen leiden langfristig unter dem Wärmeschock – selbst wenn diese für den Laien nicht sichtbar seien. (cln)

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