1.911 Meter lang und bis zu sechs Meter hoch soll die Lärmschutzwand im Bahnhofsbereich Markt Schwaben werden
Markt Schwaben – „Lärmschutzwände Deutsche Bahn AG - Beratung und Beschlussfassung“ stand ganz vorne auf der Tagesordnung der Sondersitzung am 23. Juli. Dazu geladen waren Vertreter von DB Bahn InfraGo und IFID GmbH, Darmstadt.
Bahn-Lärmschutz in Markt Schwaben: Gemeinderat ist sich uneinig.
Wie geplant gab es eine Beratung seitens der Experten – jedoch keine Beschlussfassung des Marktgemeinderat. Doch zurück auf Anfang. Ausgangspunkt ist die Errichtung einer Lärmschutzwand (zwischen vier und sechs Meter Höhe) von 1.911 Metern Länge entlang der Bahnlinie (bis Freilassing) im Bereich Markt Schwaben (ABS 38).
In ihrer Präsentation zeigten die DB-Vertreter die Materialien der Schutzwände und deren Gestaltungsmöglichkeiten. Bei den Materialien wurden Aluminium-Kassetten, Transparent-Elemente aus Acrylglas, Holzbeton-Absorber und Einkornbeton (beide für Innenseiten) gezeigt. Thorsten Henig (DB Bahn) wies darauf hin, dass alle Materialien sehr gute Werte bei der Lärm-Absorbition erreichen. „Moderne Lärmschutzwände können den Schallpegel um bis zu 10–15 dB(A) senken. Dies entspricht einer subjektiven Halbierung des Lärms“ so Henig und wies auf weitere wichtige Merkmale hin: gesundheitlicher Schutz; Steigerung der Lebensqualität; Schutz sensibler Einrichtungen und Wertsteigerung von Immobilien.
Auch bei den gestalterischen Möglichkeiten könnte man unter einigen Varianten wählen. Die stellte Laura Del Guercio (DB Bahn) in 3D-Visionalierung vor. Darunter Schriftzüge und Grafiken, Ortswappen und historische Motive oder ohne großen Aufwand in Grau, grün oder Blau. Doch bei diesem Punkt entbrannte im Gremium eine rege Diskussion. Einige waren für Farben, andere für Grafiken und wieder andere für Ortswappen oder Schriftzüge. Um den Ganzen ein Ende zu bereiten, stellte der Zweite Bürgermeister Markus Steffelbauer (Freie Wähler) einen Antrag zur Vertagung, der auch mehrheitlich angenommen wurde.
Danach wurde das weitere Vorgehen besprochen. Dabei wird das Thema an den Bauausschuss delegiert, der sich mit den einzelnen Fakten auseinandersetzen soll, dann Vorschläge erarbeiten und diese dann dem Marktgemeinderat vorlegen. Deren Entscheidung wird dann nochmals mit den Vertretern der Bahn und IFID diskutiert. Dabei könnte es passieren, dass der eine oder andere Vorschlag (begrünte Wände nicht möglich) von DB Bahn abgelehnt wird, weil dieser über den vorgegebenen finanziellen Rahmen hinausgeht und dann in der Sitzung über mögliche, günstigere Varianten entschieden wird. Manfred Kabisch (SPD) schlug vor, die Anwohner über die bevorstehende Maßnahme zu informieren und deren Wünsche zu berücksichtigen („eine sechs Meter hohe Wand ist erschreckend“). Wolfgang Korda (ZMS) will „nur die besten Wände für unsere Bürger – jedoch muss der Kostenrahmen eingehalten werden“.
fu
Mit dem „Meine Anzeigenzeitung“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Meine Anzeigenzeitung“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.