Mäh-Aktion an der Ammer stößt auf Entsetzen – „Ist ein Skandal“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

Kommentare

Mäharbeiten am Ammerdamm. © Gronau

„Warum muss man das jetzt schon mähen, wenn alles in voller Blüte steht? Das ist eine Katastrophe, ein Skandal.“ Albert Josef Kellerer aus Pähl ist entsetzt über das Vorgehen des Wasserwirtschaftsamts, das am Ammerdamm zwischen Weilheim und Pähl die Wiesenräder entlang des Wegs abgemäht hat.

Beim Wasserwirtschaftsamt kennt man das Problem, sagt Abteilungsleiter Bernhard Müller. „Dem einen mähen wir zu früh, dem anderen zu spät.“ So habe es bereits Anfragen von besorgten Eltern gegeben, wann an neuralgischen Stellen an Straßen endlich gemäht werde, weil sie mangels Sicht ihre Kinder gefährdet sahen. Doch der Ammerdamm ist keine Straße, das weiß auch Müller. „Wir haben nur begrenzte Kapazitäten, deshalb müssen wir so früh anfangen. Wir können nicht alles gleichzeitig mähen.“ Bereits Mitte Juni gehe es los, man arbeite sich dann von Weilheim Richtung Ammersee vor, wo mehr Naturschutzgebiete sind und man den Mähzeitpunkt möglichst weit nach hinten bis in den September schieben wolle.

Entlang des Ammerdamms blühte die Natur...
Entlang des Ammerdamms blühte die Natur. © Gronau

„Den Mähzeitpunkt kann man natürlich noch nach hinten schieben“

Für Kellerer ist das kein Argument. „Ich bin selber Gärtner und komme aus einer Landwirtschaft in Urspring, ich weiß, mit was für Gerätschaften gearbeitet wird. Den Mähzeitpunkt kann man natürlich noch nach hinten schieben.“ Nur weil das Amt unflexibel sei, müsse die Natur drunter leiden. Er habe bereits den Bund Naturschutz informiert, damit der tätig werde. „Für mich ist das wie die Abholung des Regenwalds im Kleinen“, ärgert sich Kellerer.

Müller dagegen kann die Aufregung nicht nachvollziehen: „Wir machen das schon seit Jahren so. Wenn das so schlimm wäre, würde es ja nicht im nächsten Jahr wieder so schön blühen.“

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.

Auch interessant

Kommentare