Mega-Streik im Ticker - Nächster Bahnstreik der GDL - und auch bei der Lufthansa wird wieder gestreikt

Nächster Bahnstreik der GDL - und auch bei der Lufthansa wird gestreikt

Montag, 11. März, 07.36 Uhr: Für Bahnkunden, Unternehmen und Fluggäste kommt es gleich zu Wochenbeginn ganz dick: Am Montagabend 18.00 Uhr startet ein 24-stündiger Warnstreik der Gewerkschaft GDL im Güterverkehr der Bahn. Am frühen Dienstagmorgen um 2.00 Uhr folgt der Personenverkehr. Auch dieser Ausstand soll 24 Stunden dauern. Und kaum ist der Warnstreik beim Bodenpersonal zu Ende gegangen, ruft die Kabinengewerkschaft Ufo die rund 19 000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik auf. Bestreikt werden jeweils von 4.00 bis 23.00 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München, wie Ufo mitteilte.

Das Ultimatum an die Führung der Deutschen Bahn war am Sonntagabend gerade etwas über zwei Stunden abgelaufen, da kündigte die GDL den neuerlichen Warnstreik an. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte zuvor bereits gedroht, der Bahn und den Fahrgästen künftig deutlich weniger Vorlauf zu lassen, um sich auf den Arbeitskampf einzustellen.

Die Deutsche Bahn kritisierte die kurzfristige Ankündigung von Warnstreiks scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. „Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung.“ Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.
Die DB versuche trotz des kurzen Vorlaufs, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hieß es weiter. Im Fernverkehr sollen demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden. 

Aufgrund des eingeschränkten Angebots rät die DB, bei Reisen im Fernverkehr frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Im Regional- und S-Bahnverkehr sei es ebenfalls das Ziel, ein Grundangebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheide sich regional stark. Es werde auch im Regionalverkehr auf jeden Fall massive Einschränkungen geben.

Weiter hieß es, alle Fahrgäste, die bis einschließlich 10. März ein Ticket für eine Reise am 12. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist demnach aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren. Generell bat die DB die Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren.

Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die GDL hatte Bereitschaft bekundet, unter der Voraussetzung, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18.00 Uhr ein neues Angebot unterbreite. Die Bahn ging darauf nicht ein und erneuerte lediglich ihr Angebot an die GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden.

Der Chef des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte der „Rheinischen Post“ (Montag) zu dem Warnstreik: „Damit schädigt die GDL die Akzeptanz für Streiks im öffentlichen Dienst.“ Zugleich forderte Neuß den Bund zum Handeln auf. „Die Politik ist als Eigentümer der DB AG aus unserer Sicht zu zurückhaltend.“ Auch müsse jetzt alles für eine Schlichtung getan werden.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der „Bild“-Zeitung (Montag): „Streiken anstatt zu verhandeln, ist verantwortungslos. Die GDL muss reden und Kompromisse ausloten.“ Auch er sagte, dringend müsse ein förmliches Schlichtungsverfahren eingeleitet werden.

Gewerkschaft Ufo ruft Flugbegleiter zu Streik bei Lufthansa auf

19.31 Uhr: Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für Dienstag und Mittwoch zum Streik aufgerufen. Bestreikt werden jeweils von 4.00 bis 23.00 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München, teilte Ufo am Samstagabend mit. 

Nach Ende des GDL-Streiks fahren Züge und S-Bahn wieder

Samstag, 9. März, 10.38 Uhr: In Berlin und Brandenburg läuft der S-Bahn- und Regionalverkehr nach dem Ende des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL am Freitag nach Angaben der Deutschen Bahn wieder fahrplanmäßig. „Es kommt zu keinen streikbedingten Einschränkungen mehr, weder bei der S-Bahn, noch im Regionalverkehr, sagte eine Bahnsprecherin am Samstag auf Anfrage. „Seit Betriebsbeginn fahren wir auch im Fernverkehr wieder nach Fahrplan.“

Offiziell war der Ausstand am Freitag um 13.00 Uhr beendet worden. Danach lief der Bahn- und S-Bahnverkehr wieder an, allerdings fuhren noch nicht alle Züge und S-Bahnen gleich wie gewohnt. Die Linien S26, S45 und S85 bei der S-Bahn fielen nach Bahn-Angaben zunächst weiter komplett aus. Der Streik hatte seit Donnerstagmorgen auch in Berlin und Brandenburg zu erheblichen Einschränkungen geführt. Der S-Bahnverkehr im Berliner Innenstadtring war fast völlig zum Erliegen gekommen. Im Regionalverkehr waren nur einzelne Linien zwischen Berlin und Brandenburg unterwegs.

GDL-Chef Claus Weselsky hat angekündigt, über künftige Streiks deutlich kurzfristiger zu informieren als bisher. Die Gewerkschaft der Lokführer fordert unter anderem eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen. Die Bahn lehnt das bisher ab. Sie bot der GDL aber eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Tarifverhandlungen an diesem Montag an. 

Streik bei Lufthansa endet - Ausfälle am Morgen

20.40 Uhr: Die Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals sollen an diesem Samstag beendet werden. Die Gewerkschaft Verdi hatte die rund 25 000 Beschäftigten seit Mittwochabend zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, die nun mit Schichtbeginn um 7.10 Uhr enden soll. Die Abflugtafeln der Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München enthalten für den Samstagmorgen daher noch einige Annullierungen. Der Betrieb soll sich im Laufe des Vormittags normalisieren, sagte ein Unternehmenssprecher.

Am Donnerstag und Freitag waren jeweils rund 1000 Flüge ausgefallen und nur 10 bis 20 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge konnten stattfinden. Der zusätzliche Warnstreik der Luftsicherheitskräfte in Hamburg und Frankfurt war bereits am Donnerstag zu Ende gegangen. Er hatte dazu geführt, dass an den beiden Flughäfen keine Passagiere zusteigen konnten. 

Verdi fordert für das Bodenpersonal neben einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro Gehaltssteigerungen in Höhe von 12,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die nächste Verhandlungsrunde soll am kommenden Mittwoch beginnen. 

„Nebelkerze“: GDL schmettert Bahn-Einladung ab und fordert neues Angebot

11.58 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL hat eine Einladung der Bahn, am Montag erneut zu verhandeln, abgeschmettert. Die Deutsche Bahn zünde „erneut Nebelkerzen“, teilte die GDL mit und setzt der Bahn ein Ultimatum. Sollte bis Sonntag, 10 Uhr, kein neues schriftliches Angebot eingegangen sein, werde man nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren.

„Wie während der gesamten Verhandlungsphase erlebt, zeigt die Deutsche Bahn AG erneut, dass sie keinerlei Interesse an der Verbesserung von Arbeits-, Einkommens- und Lebensbedingungen Ihrer Mitarbeiter hat, sondern einfach nur ‚gewinnen‘ will“, sagte GDL-Chef Klaus Weselsky. „So sieht keine Tarif- und Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe aus!“

Im Video oben: Was ein Tag Bahnstreik kostet

Deutsche Bahn lädt GDL zu neuen Verhandlungen am Montag ein

Freitag, 8. März, 10.23 Uhr: Die Deutsche Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL zu neuen Verhandlungen am Montag eingeladen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Unangekündigter Streik am Düsseldorfer Flughafen

08.13 Uhr: Die Sicherheitskontrolle des Düsseldorfer Flughafens wird seit Donnerstagmorgen unangekündigt bestreikt. Das teilten der Flughafen und die Gewerkschaft Verdi mit. Alle Passagiere, die für Donnerstag einen Flug ab Düsseldorf geplant hätten, seien gebeten, sich vor ihrer Anreise bei den Airlines oder den Reiseveranstaltern über ihren Flugstatus zu informieren, so der Düsseldorfer Flughafen.

Anders als an den Flughäfen Frankfurt und Hamburg, wo Verdi ebenfalls die Sicherheitskontrolle bestreike, sei die Aktion in Düsseldorf von der Gewerkschaft nicht angekündigt worden. Dadurch solle verhindert werden, dass der Flughafen und seine Partner sich auf den Ausstand einstellen könnten. Passagiere müssen mit Verzögerungen und Flugstreichungen rechnen. Hinzu komme der von Verdi angekündigte Streik des Lufthansa-Bodenpersonals. Für Donnerstag seien rund 320 Starts und Landungen in Düsseldorf geplant.

Verdi teilte mit, mit dem Streik solle den Arbeitgebern signalisiert werden, dass das bisherige Angebot verbessert werden müsse. Die Gewerkschaft rechne mit Störungen im Betriebsablauf.

Nächster GDL-Streik läuft - Bahn lässt jeden fünften Fernzug fahren

Donnerstag, 7. März, 8.12 Uhr: Der fünfte Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer läuft seit dem frühen Donnerstagmorgen und trifft erneut Millionen Fahrgäste. „Unser Fahrplan, unser Grundangebot an Zügen ist heute Morgen wie geplant angelaufen“, sagte Bahnsprecher Achim Stauß am Morgen in Berlin. Der Konzern hat wie schon bei den vorigen Streiks einen stark eingeschränkten Fahrplan aufgestellt. Rund jeder fünfte Fernzug ist unterwegs. 

Die Fahrgäste waren wie bei vorigen Streiks vorbereitet. „Wie hier am Berliner Hauptbahnhof ist heute nicht viel los an den Bahnhöfen“, sagte der Sprecher. Das werde auch am Freitag so sein. Bis 13.00 Uhr an diesem Tag soll der Ausstand offiziell dauern. Der eingeschränkte Fahrplan werde aber den ganzen Freitag über gelten, hieß es. Erst am Samstag beabsichtigt die Bahn wieder mit dem vollständigen Zugangebot unterwegs zu sein. 

Es sei für das Wochenende deshalb von einem starken Nachholbedarf auszugehen. „Die Intercity- und ICE-Züge der DB werden dann recht voll sein.“ Bahnsprecher Stauß empfahl Platzreservierungen insbesondere für Samstag.

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