AfD-Spitzenkandidat kündigt bei Wahlsieg „stündliche Abschiebeflüge“ an – und wettert gegen Konkurrenz

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Die AfD hat in Rheinland-Pfalz ihren Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2026 gewählt. Dieser kündigte im Falle eines Wahlsieges „stündliche Abschiebeflüge“ an.

Idar-Oberstein – Bei der Bundestagswahl 2025 ging die inzwischen vollständig als rechtsextrem eingestufte AfD auch in mehreren Landkreisen im Südwesten als Sieger hervor, wodurch sie auch bei den im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahlen eine Rolle spielen wird. Nachdem die AfD in Baden-Württemberg Ende Mai in Heilbronn Markus Frohnmaier zum Spitzenkandidat gewählt hatte, zog der Landesverband Rheinland-Pfalz am 14. Juni in Idar-Oberstein nach.

Wie die Rheinpfalz berichtet, erhielt der AfD-Landeschef Jan Bollinger am Samstag 428 von 605 Stimmen und wurde damit zum Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 22. März 2026 gewählt. Der Politiker, der seit 2016 im Landesverband tätig ist, nutzte die Veranstaltung, um für den Fall eines Wahlsiegs einige Ankündigungen zu machen und auch gegen die Konkurrenzparteien SPD, Grüne und Linke zu wettern.

AfD-Spitzenkandidat will SPD, Grüne und Linke „auf dem Abfallhaufen der Geschichte entsorgen“

Laut dem Bericht bewarb sich Bollinger am Samstag in Idar-Oberstein mit einer Rede für die Spitzenkandidatur, in der im Falle eines Wahlsieges „stündliche Abschiebeflüge“ und die Kündigung des Rundfunkstaatsvertrags angekündigt wurden. Anfang des Jahres hatte auch ein AfD-Kreisverband im Südwesten mit sogenannten „Abschiebetickets“, die gezielt an Menschen mit Migrationshintergrund verschickt wurden, für Aufsehen gesorgt. Bollinger nutzte seine Rede aber eben auch, um gegen die Mitbewerber bei der Landtagswahl im kommenden Jahr zu wettern.

„SPD, Grüne und Linke sind die Abrissbirne unseres Landes und die Totengräber unseres Volkes“, zitiert die Rheinpfalz den AfD-Politiker. „Wir müssen diese antideutschen Linksradikalen auf dem Abfallhaufen der Geschichte entsorgen.“ Der CDU, die auf Bundesebene seit diesem Jahr mit Friedrich Merz den Bundeskanzler stellt, warf Bollinger vor, die eigene Seele und Deutschland verkauft zu haben.

AfD-Politiker Jan Bollinger wurde zum Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026 gewählt. © Laszlo Pinter/dpa

AfD-Co-Landeschef gibt 20 Prozent plus X als Ziel für Landtagswahl aus

Wie der SWR berichtet, hatte der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Sebastian Münzenmaier zu Beginn des Mitgliedsparteitages in Idar-Oberstein 20 Prozent plus X als Ziel für Wahl angegeben und ebenfalls mit deutlichen Worten gegen die amtierende Landesregierung in Rheinland-Pfalz geschossen. Die AfD werde Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) „Feuer unterm Hintern machen“, zitiert ihn der Sender. Baden-Württembergs amtierendem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) wurde dagegen von dem Chef der Umwelthilfe eine inhaltliche „AfD-Nähe“ unterstellt.

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