Masskrugstemmen: Auch Wielenbachs Frauen haben Schmalz
Jonas Scherde siegt beim Wettbewerb anlässlich des Trachtenfests in Wielenbach. Doch auch die Frauen zeigen dabei, wie viel Kraft sie haben.
Wielenbach – Bei den traditionellen Gartenfesten des Wielenbacher Heimat- und Trachtenvereins gibt es jedes Jahr ein anderes Spektakel für das Publikum. Nach Steinheben und Wettmelken stand heuer wieder das bei mehr oder weniger baumstarken Manns- und Weibsbildern so beliebte Masskrugstemmen auf dem Programm.
Was zunächst leicht ausschaut, entpuppt sich schnell als Schwerstarbeit. Denn der mit einem Liter Wasser gefüllte Glaskrug hat ein Gesamtgewicht von 2,3 Kilogramm und muss möglichst lange mit ausgestrecktem Arm über ein gespanntes Seil in die Luft gehalten werden. Gibt der Arm der Schwerkraft nach und der Krug sinkt unter die Seillinie, scheidet der „Athlet“ aus.
Glas bei den Damen nicht ganz so voll
Beim Wielenbacher Maßkrugstemmen sind auch Damen ausdrücklich erwünscht. Damit sie es nicht so schwer haben, müssen sie nur ein mit Wasser gefülltes Halbekrügerl möglichst lange vor sich halten. Die starken Herren traten in Vierer-, die tapferen Damen in Dreier-Gruppen an. Moderator Thomas Geiger stellte sie einzeln vor, bevor die Stoppuhr gedrückt wurde. Im K.o.-System schieden die Schwächeren aus, bevor sich pro Gruppe ein Sieger bzw. eine Siegerin für die Finalkämpfe qualifizierten.
Gesamtsieger bei den Männern wurde Jonas Scherde mit starken 7:10 Minuten, gefolgt von Michael Schwalb (6:52) und Vincent Fendt (6:46). Den Sieg bei den Damen holte sich Elisabeth Tafertshofer mit 4:34 Minuten. Der zweite und dritte Platz ging an Melissa Fath (4:32) und Franziska Klein (4:29). Trachtler-Vorsitzender Maximilian Egger überreichte die Preise, gestiftet von „Getränke Egger“, „Auto Lamm“, „Gasthof Guggemos“ und der „Blumeninsel“ von Marlies Stöberl.
Gut geschützt unterm Riesenschirm
Die Wielenbacher Musikanten übernahmen nach der viel beklatschen Masskrug-Einlage wieder die Regie, während die Besucher trotz einsetzenden Regens weiter feierten. Behütet von einem Riesenschirm aus Ballonseide, der von einem Autokran der Firma Magnus Albrecht über ihnen schwebte.
Der Heimat- und Trachtenverein Wielenbach wurde im April 1952 gegründet und hat aktuell rund 200 Mitglieder. Der Verein, der die Werdenfelser Tracht für sich auserkoren hat, bereichert seit 72 Jahren das gesellschaftliche Leben in Wielenbach, den Ortsteilen und der ganzen Region – ob beim Maibaumaufstellen, bei Kirta- und Kathrein-Tanz, bei Gau- und Schützenfesten, bei Wertungsplatteln oder Umzügen und kirchlichen Festen.