Hoppe Bräu erhält Wirtschaftspreis

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Applaus für die Redner: Das Publikum während des offiziellen Teils im Tagungsbereich des Collaboration Campus von Bosch in Holzkirchen. © THOMAS PLETTENBERG

Beim Wirtschaftsempfang des Landkreises hat Hoppe Bräu den Wirtschaftspreis erhalten. Der Abend stand im Zeichen der Collaboration und Kooperation.

Landkreis – Collaboration: Wie ein roter Faden zog sich der Begriff Zusammenarbeit durch den Wirtschaftsempfang des Landkreises. Der Austausch von Unternehmern und lokalen Entscheidern machte heuer nicht nur Station auf dem Collaboration Campus der Firma Bosch in Holzkirchen, auch der Begriff selbst fiel oft an diesem Abend. So bezeichnete der Träger des Wirtschaftspreises, der Waakirchner Brauer Markus Hoppe, verlässliche Kooperationen als eines seiner Erfolgsgeheimnisse.

Veranstaltung modernen Anstrich verpasst

Wirtschaftsempfang, das bedeutet Geschäftspartner treffen, Erfahrungen austauschen, netzwerken. Und so waren die Gäste nach dem ersten lockeren Beisammenstehen bereits auf Betriebstemperatur, als im Tagungsbereich des Campus’ der offizielle Teil der Veranstaltung mit der Kür des Preisträgers startete. Regionalentwicklung Oberland (REO) und Unternehmerverband (UVM) hatten dem Wirtschaftsempfang zusammen mit ihren zahlreichen Kooperationspartnern einen modernen Anstrich verpasst, verschnörkelte Pfeile im Logo sollten nicht zuletzt Aufbruch signalisieren.

Landrat verbreitet Zuversicht

Dass Aufbruchstimmung nötig ist, machten die Worte des REO-Verwaltungsratsvorsitzenden deutlich. „Deutschland ist aktuell das wirtschaftliche Schlusslicht Europas“, sagte Landrat Olaf von Löwis in seiner Begrüßung – und versprach sogleich, trotz der vielen Krisen in der Welt etwas Zuversicht zu verbreiten. So sei ihm beim Blick auf die Unternehmen in der Region nicht angst und bange. Sie seien innovationsfreundlich und mutig. Tourismus und Wirtschaft bezeichnete er als „Motor für unsere Zukunft“.

UVM-Vorsitzender wünscht sich mehr Tempo

Nicht ganz so euphorisch zeigte sich der UVM-Vorstandsvorsitzende Anton Stetter. „Die Situation der Unternehmen im Landkreis ist zaach“, bekannte er. „Manchmal wäre es ganz schön, wenn die Zukunft ein bisserl wie die Vergangenheit wäre.“ Stetter untermauerte seine Aussage mit einer Bilderreise in die Valepp des Jahres 1919, wo ein Föhnsturm binnen weniger Stunden 300 000 Bäume entwurzelt hatte. Innerhalb von drei Jahren war die Katastrophe aufgearbeitet und sämtliches Holz vermarktet – inklusive Bau und Demontage einer eigenen Schmalspurbahn und der Konstruktion mehrerer Brücken. Stetter: „In dieser Zeit bringen wir heute nicht mal einen Bahnübergang hin.“

Wirtschaftsexperte bescheinigt Land große Innovationskraft

Die Rolle des Schlusslichts belegte anhand von Zahlen auch Gabriel Felbermayr. Der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung bescheinigte der deutschen Industrie in seinem Impulsvortrag gleichzeitig große Innovationskraft. „Man muss sie aber auch zulassen“, sagte der Wirtschaftsprofessor. „Reden allein reicht nicht.“

Die wirtschaftliche Lage Europas und die Rolle Deutschlands thematisierte Gabriel Felbermayr.
Die wirtschaftliche Lage Europas und die Rolle Deutschlands thematisierte Gabriel Felbermayr. © THOMAS PLETTENBERG

Hoppe Bräu in Oberbayern „mittlerweile eine feste Grüße“

Es war gleichsam die Anmoderation für den Wirtschaftspreisträger. Anpacken und ausprobieren – das war letztlich immer auch das Credo von Brauer Markus Hoppe. 2018 als kleine Craft-Beer-Brauerei mit dem ersten Sud gestartet, stößt Hoppe Bräu in Waakirchen mittlerweile 8500 Hektoliter pro Jahr aus. „Hoppe überzeugt nicht nur, er begeistert“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds, Lothar Ebbertz, in seiner Laudatio. Mit seinen Bierkreationen und kontinuierlichem Wachstum trotze er dem Trend eines schrumpfenden Marktes. In Oberbayern sei er „mittlerweile eine feste Größe“.

Brauerei kooperiert mit Mexikanern

Hoppe, der vom Waakirchner Bürgermeister Norbert Kerkel als Preisträger vorgeschlagen worden war, bekannte, dass der Wirtschaftspreis für ihn großes Gewicht habe. Er sei Anerkennung für das viele Herzblut, das in sein Lebensprojekt geflossen sei, aber auch Anerkennung für die Familie und das gesamte Team. „Allein wäre es nicht gegangen“, sagte Hoppe und beantwortete damit auch die Frage von Moderatorin Julia Corona nach der Bedeutung von Kooperation. Was die Collaboration betrifft, berichtete Hoppe von seiner seit Jahren erfolgreichen Partnerschaft mit einer mexikanischen Brauerei. In Kürze präsentieren sie in Waakirchen ihr gemeinsames „Wet Hop Pils“.

Freude bei den Preisträgern: Markus Hoppe (3.v.l.) und seine Frau Christina nahmen die Glückwünsche von (v.l.) UVM-Vorstandsvorsitzendem Anton Stetter, REO-Vorstandsvorsitzendem Alexander Schmid, Landrat Olaf von Löwis und Brauereibund-Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz entgegen.
Freude bei den Preisträgern: Markus Hoppe (3.v.l.) und seine Frau Christina nahmen die Glückwünsche von (v.l.) UVM-Vorstandsvorsitzendem Anton Stetter, REO-Vorstandsvorsitzendem Alexander Schmid, Landrat Olaf von Löwis und Brauereibund-Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz entgegen. © THOMAS PLETTENBERG

Derart auf den Geschmack gebracht, griffen die Gäste beim anschließenden kulinarischen Ausklang eifrig zu den Hoppe-Produkten. REO-Vorstandsvorsitzender Alexander Schmid hatte schließlich zuvor in seiner Rede die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für den Landkreis betont. „Und Bier“, ergänzte Brauerbund-Geschäftsführer Ebbertz launig, „ist ein wesentlicher Teil der Gesundheitswirtschaft.“

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