Gewittertierchen: Können die winzigen Insekten wirklich Unwetter vorhersagen?
Im Sommer sind Gewittertierchen nicht wegzudenken. Ob sie wirklich Unwetter vorhersagen können und was gegen die winzigen Tierchen hilft.
Mit bloßem Auge sind sie kaum zu sehen, ein Biss macht sich hingegen deutlich bemerkbar: Fransenflügler (Thysanoptera), umgangssprachlich auch Gewittertierchen oder Thripse genannt, gehören zum sogenannten „Luftplankton“. Bayern 1 zufolge werden sie „wie Plankton im Meer durch das Wasser von den Luftmassen bewegt.“ In Deutschland leben aktuell etwa 230 Arten, wie das Rote Liste Zentrum vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. mitteilt.
Wann treten Gewittertierchen auf?

Die schwarzen Fluginsekten machen sich bemerkbar, sobald es draußen warm und schwül wird. Mit einer Größe von einem bis drei Millimetern sind so winzig, dass sie sogar durch Fliegengitter schlüpfen können und so auf der Suche nach Zimmerpflanzen den Weg ins Haus finden. Eine Möglichkeit, die kleinen Störenfriede fernzuhalten, gibt es laut BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner nicht.
Können Gewittertierchen wirklich Unwetter vorhersagen?
Da die Insekten im Sommer vermehrt dann zu beobachten sind, wenn ein Gewitter droht, wird ihnen nachgesagt, sie seien kleine „Gewitterpropheten“. Weshalb das sogar stimmt, erklärt das Rote Liste Zentrum vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.: Dank ihres geringen Gewichts würden sich die Fransenflügler vom Wind „viele hundert bis tausend Kilometer weit“ tragen lassen. „Zieht ein Gewitter auf, verändert sich das elektrische Feld in der Atmosphäre, was die Fransenflügler dazu bewegt, Richtung Boden abzusinken.“
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Warum jucken Gewittertierchen?
Doch Gewittertierchen sind nicht nur in der Wohnung ein Ärgernis. Denn obwohl die Schädlinge so klein sind, können sie ordentlich zubeißen, wie das ARD-Magazin Brisant schreibt: „Sie durchbohren mit ihren Mundwerkzeugen die Haut.“ Juckreiz und eine rote Stelle seien die Folge. Gleichzeitig gibt das Magazin Entwarnung: Da die Thripse es nicht auf menschliches Blut abgesehen haben, sondern sich mit Pflanzensaft begnügen, geht von den Winzlingen keine Gefahr aus. Weshalb sie überhaupt zubeißen, sei noch nicht erforscht, so Brisant weiter: „Möglicherweise verwechseln die Mini-Insekten unseren Arm mit einem Pflanzenstängel und wollen Feuchtigkeit aufsaugen.“
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Was kann ich gegen Gewittertierchen tun?
Dass die Gewittertierchen hin und wieder in die Wohnräume gelangen, lässt sich wohl nicht vermeiden. Einige Tipps, wie man die Mini-Insekten schnell wieder loswird, gibt es trotzdem. Oft verschwinden sie ohnehin von selbst wieder.
- Vermeiden Sie helle sowie hell- oder knallblaue Kleidungsstücke. Diese Farben ziehen die Fransenflügler unnötig an.
- Ein Pollenschutzgitter ist feinmaschiger als Fliegengittermaschen und hält die Insekten eher ab.
- Die BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner empfiehlt, die Insekten mit dem Staubsauger oder einem feuchten Mikrofasertuch zu entfernen. Den Staubsaugerbeutel sollten Sie danach sofort entleeren.
- Im Notfall helfen gelbe oder blaue Klebefallen oder Leimtafeln dabei, den Tierchen Herr zu werden.
- Haben die Thripse es sich auf Ihren Pflanzen gemütlich gemacht, können Sie diese einfach abduschen.