Jadon Sancho: Vom EM-Trauma zur Champions-League-Hoffnung
Borussia Dortmund steht im Champions-League-Finale. Mit Jadon Sancho könnte ein Spieler den Unterschied machen, der noch eine Rechnung offen hat.
London – Borussia Dortmund hat es zum dritten Mal in der Geschichte des Vereins ins Finale der Champions League geschafft. Die letzte Teilnahme im Jahr 2013 endete mit einer schmerzhaften Niederlage gegen den FC Bayern im Wembley-Stadion. Aus dem damaligen Team sind Mats Hummels und Marco Reus noch immer beim BVB aktiv, während Sven Bender, Nuri Şahin und Sebastian Kehl zum Mitarbeiterstab gehören.
Die Erinnerungen an das deutsch-deutsche Finale vor elf Jahren sind mittlerweile verblasst. Die klare Botschaft des BVB ist, dass das Team am Samstagabend seine eigene Geschichte schreiben will. Für Jadon Sancho könnte es jedoch schwierig sein, ein schicksalhaftes Erlebnis im Wembley-Stadion völlig zu vergessen, da es zeitlich noch recht nah ist.
Jadon Sancho wurde nach verlorenen EM-Finale Ziel rassistischer Hetze
Im Finale der EM 2020, die aufgrund der Covid-Pandemie im Jahr 2021 stattfand, brachte der englische Nationaltrainer Gareth Southgate den Flügelspieler kurz vor dem Ende der Verlängerung gegen Italien für das Elfmeterschießen ins Spiel. Sancho scheiterte beim vom Punkt an Torhüter Gianluigi Donnarumma, sicher auch, weil er keinerlei Rhythmus hatte.
Zusammen mit seinen Teamkollegen Marcus Rashford und Bukayo Saka, die ebenfalls im Elfmeterschießen gescheitert waren, wurde Sancho zum Ziel teils rassistisch motivierter Hasskommentare. „Das ist manchmal noch immer in meinem Kopf. Ich glaube nicht, dass ich mich davon komplett erholt habe“, gestand Sancho kürzlich gegenüber dem amerikanischen Sender CNN.

BVB gegen Real Madrid der klare Außenseiter
Die Reaktion seiner Landsleute schmerzte Sancho mehr als die Niederlage im Finale. „Die Reaktion, die wir erhalten haben, das war nicht schön. Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, insbesondere, da wir unser Land vertreten haben. Das ist eine Erinnerung, die ich auszublenden versuche. Aber ich kann nicht so tun, als wäre es nicht passiert.“
Sancho hat den starken Wunsch, neue und positivere Erinnerungen an das Wembley-Stadion zu schaffen. Die Tatsache, dass der BVB gegen Real Madrid der klare Außenseiter ist, kommt den Schwarzgelben durchaus zugute. „Sie sind schlagbar. Insbesondere in einem einzelnen Spiel“, gab Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer des BVB, die Marschrichtung für das Duell mit Real vor.
Sancho vor Finale: „Es ist irgendwie verrückt“
Es ist offensichtlich, dass Dortmund über sich hinauswachsen muss, um eine echte Chance zu haben. Der BVB wird kämpfen und seine Chancen nutzen müssen, für Entlastung zu sorgen. Die individuelle Qualität von Sancho könnte dabei den Unterschied ausmachen. Da Sancho nur von Manchester United ausgeliehen ist und sein Verbleib beim BVB keineswegs sicher ist, könnte es obendrein sein Abschiedsspiel sein.
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Es wäre passend, wenn Sancho am Ort seiner bittersten Niederlage zum Schlüsselspieler des Überraschungssiegers würde. „Es ist irgendwie verrückt, ich glaube, das hat niemand erwartet – dass ich im Champions-League-Finale stehe, wenn man sieht, wo ich herkomme“, sagte Sancho selbst bei CNN. In der Hinrunde der laufenden Saison wurde der Dribbler bei Manchester United suspendiert, am Samstagabend will er mit dem BVB den Henkelpott in die Lüfte recken.
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