Wer auf den Staat wartet, verliert viel Geld - Lindner ist weg: So bauen Sie sich jetzt Ihre eigene Aktienrente

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IMAGO/NurPhoto Wollte mehr Menschen zum Aktiensparen motivieren: Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP). Nun muss sich jeder selbst motivieren. Die Zeit drängt.
Montag, 02.12.2024, 07:37

Mit der Ampel-Koalition zerbrachen auch Christian Lindners Pläne für eine geförderte Aktienrente. Wer sich für den Ruhestand absichern will, sollte nicht auf die nächste Regierung warten. Denn jedes Jahr, dass Sie früher mit dem Sparen anfangen, macht sie im Ruhestand deutlich reicher.

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Was Lindner (FDP) im September als Finanzminister der Ampel-Koalition vorschlug, erfreute Anleger: Seine staatlich geförderte ETF-Altersvorsorge hätte Deutsche, die monatlich 250 Euro zurücklegen, zu Ruhestandsmillionären gemacht . Natürlich hätten diese dafür rechtzeitig mit dem Sparen beginnen müssen. Doch die Aussicht auf eine Million Euro als Altersabsicherung hätte wohl viele junge Erwachsene zur ETF-Anlage bewegt.

Nun, da die Koalition zerbrochen ist, sind Lindners Pläne vorerst vom Tisch. Anleger können auf die nächste Regierung hoffen oder ohne ihre Hilfe loslegen. Vieles spricht dafür, nicht auf die Politik zu warten. Denn wer früh mit dem Sparen anfängt , steht im Alter deutlich besser da. Schon fünf Jahre Vorsprung erhöhen die Zusatzrente, die Sie sich dank ETFs auszahlen können, um rund 30 Prozent.

„Die Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, den Zinseszinseffekt zu nutzen“, sagt Kim Felix Fromm, Leiter der Investmentsparte bei WeltSparen. „Je später man handelt, desto größer werden die Einbußen bei der voraussichtlichen Rente.“

 
 
 

Bei der Aktienrente zählt jedes Jahr

Die Zahlen, die Fromm anspricht, betreffen ETFs. Diese Aktienfonds bilden Börsenindizes ab, etwa den deutschen Dax oder den amerikanischen S&P 500. Steigt der Index, steigt der ETF. Fällt der Index, fällt der ETF.

In den vergangenen Jahrzehnten stiegen ETFs deutlich häufiger als sie fielen. Durchschnittlich sechs bis zehn Prozent Rendite warfen sie für Anleger ab. Sicher über viele Unternehmen gestreut und wegen der automatischen Anpassung an den Index mit minimalen Gebühren gepaart, bilden ETFs für fast alle Privatpersonen die ideale Anlageform. Mit wenigen Tipps finden selbst Einsteiger gute Fonds. . ETF-Vergleiche erleichtern die Suche .

Die Zahlen zeigen, warum Anleger möglichst langfristig in ETFs anlegen sollten:

  • Wer 35 Jahre lang 100 Euro monatlich in einem ETF anspart und sechs Prozent Rendite erzielt, hat am Ende knapp 140.000 Euro. Lässt er sich davon nur den Gewinn als Rente auszahlen, erhält er knapp 700 Euro brutto.
  • Wer nur 30 Jahre lang 100 Euro spart, hat weniger als 98.000 Euro. Das entspricht weniger als 500 Euro Monatsrente. Wer ein Siebtel der Anlagezeit verpasst, verliert also knapp ein Drittel der Rendite.
  • Wer nur 25 Jahre spart, hat rund die Hälfte weniger Monatsrente.
 
 
 

Ein Drittel sagt, sie haben weniger als 700 Euro Rente - So verdoppeln Sie diesen Wert

Warum dieser Verlust viele Deutsche schwer trifft, zeigt eine Umfrage der Meinungsforscher YouGov. Ein Drittel der Teilnehmer gab darin an, im Ruhestand mit weniger als 700 Euro im Monat auskommen zu müssen. Fast die Hälfte sorgte sich vor enormen finanziellen Abstrichen im Alter. Der aktuelle Rentenatlas zeigt , dass die Menschen in einigen Gegenden deutlich geringere Renten erhalten als in anderen.

Wer früh anfängt, schließt seine Finanzierungslücke mit überschaubarem Aufwand. Zum Vergleich: Wer schon nach 30 statt 35 Jahren 700 Euro Zusatzrente im Alter haben will, muss rund 150 Euro monatlich sparen. Das entspricht einer um die Hälfte höheren Rate. Die können sich viele Menschen deutlich schwerer leisten. Zeitig mit dem Sparen anfangen, mag mühsam wirken. Aber es ist einfacher, als später anfangen.

 
 
 

„Wer zögert, verliert“, meint deswegen WeltSparen-Experte Fromm. Er verweist auch auf die bestehenden staatlichen Förderungen für ETF-Sparer. „Neben einem hervorragenden Mix aus hohen Renditeaussichten, breiter Risikostreuung und geringen Kosten, können die Einzahlungen in einen ETF Rürup das zu versteuernde Einkommen als Vorsorgeaufwendungen um bis zu 27.566 Euro reduzieren. Bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren entsprechend um das Doppelte.“

Für Anleger lohnt es sich also, bestehende Angebote zu nutzen. Beschließt die nächste Regierung doch eine geförderte Aktienrente, können sie immer noch umsteigen. Tut sie es nicht, haben sie die wertvolle Zeit genutzt. Fromm: „Der Reformstau in der gesetzlichen und der geförderten privaten Altersvorsorge bleibt groß.“

Der ETF-Sparplan-Vergleich von FOCUS online

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