Doppelt so viele Fälle: Diese Infektionskrankheiten sind in Bayern aktuell auf dem Vormarsch
Während die Corona-Fälle immer weniger werden, steigen bei anderen Infektionskrankheiten die Zahlen an. Die diesjährigen Daten zeigen ein klares Bild.
München ‒ Das Bayerische Landesamt für Gesundheit (LGL) gibt für jede Infektionskrankheit wöchentliche Meldezahlen heraus. Die Meldepflicht soll helfen, „Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern.“ Insgesamt stehen 25 Krankheiten auf der Liste. Ein Blick auf die Daten in diesem Jahr und der Vergleich zu 2023 zeigt, welche Krankheiten auf dem Vormarsch sind und welche kaum noch eine Rolle spielen.
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Daten des LGL zeigen: Mehr als doppelt so viele Keuchhusten-Fälle als im Jahr zuvor
Was sofort auffällt, ist die niedrige Zahl der Corona-Fälle. In diesem Jahr gab es im Freistaat bisher rund 13.000 Fälle, im gleichen Zeitraum 2023 waren es noch fast 150.000 Erkrankte (Stand: bis 22. April). Dafür gab es beim Norovirus, der Influenza-Grippe und Keuchhusten einen deutlichen Zuwachs.

Krankheit | Fälle 2024 (bis Stand 22. April) | Fälle 2023 (gleicher Zeitraum) |
---|---|---|
Covid-19 | 12.949 | 149.700 |
Influenza | 44.776 | 11.813 |
Keuchhusten | 792 | 298 |
Norovirus | 5.335 | 3.410 |
Mit der Grippe hatten in diesem Jahr demnach schon fast 45.000 Bayern zu kämpfen, das sind 300 Prozent mehr als noch 2023 um diese Zeit. Auch das Norovirus ist in diesem Jahr auf dem Vormarsch, zum letzten Jahr stieg die Zahl von 3.400 Fällen auf 5.300 an. Im April traf es vor allem Menschen in Oberbayern, wie aus den Daten des LGL hervorgeht. Die Zahl der Keuchhusten-Fälle hat sich außerdem mehr als verdoppelt, hält sich aber dennoch auf einem niedrigen Niveau.
Infektionskrankheiten in Bayern auf dem Vormarsch: Gerade ist vor allem eine relevant
Im April sind pro Woche die Fälle einer ganz bestimmten Krankheit immer weiter gestiegen: Lyme-Borreliose. Bei der von Zecken übertragbare Infektionskrankheit können verschiedene Organe betroffen sein. „Häufig kommt es zu Erkrankungen der Haut in Form von Wanderröte, zu Nervenlähmungen, Schmerzsyndromen oder zur Schwellung großer Gelenke“, so das LGL.
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Im Gegensatz zur FSME-Erkrankung, welche ebenfalls durch Zecken übertragen wird, gibt es bisher noch keinen Impfstoff. 270 Fälle wurden dem Gesundheitsamt in diesem Jahr bereits gemeldet, in den letzten Wochen war vor allem Niederbayern ein Hotspot. Zecken sind bereits seit Anfang März aktiv und sitzen im hohen Gras oder auf Sträuchern, bis auf Schweinfurt und Augsburg gilt ganz Bayern laut RKI als FSME-Risikogebiet. (tkip)