Abwehr-Desaster mit Ansage: Der FC Bayern muss jetzt handeln – die Lösung sitzt schon auf der Bank

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Der FC Bayern hat sich im Sommer sinnvoll verstärkt, das größte Problem der vergangenen Jahre aber ignoriert – die Münchner müssen jetzt handeln, kommentiert Merkur.de-Redakteur Marius Epp.

München – Den Fans bot der FC Bayern beim Bundesliga-Auftakt ein großes Spektakel, bei der Achterbahnfahrt in Wolfsburg gab es sogar ein Happy End, für das der wie ausgewechselte Serge Gnabry sorgte.

Doch auch unter dem neuen Trainer Vincent Kompany bleibt ein großes Problem, wahrscheinlich sogar das größte der vergangenen Jahre: Fehlende Stabilität in der Abwehr bedingt durch einen nicht vorhandenen Leader.

Minjae Kim und Dayot Upamecano lieferten am ersten Spieltag erneut den Beweis, dass sie zwar gute Innenverteidiger, aber keine Anführer sind. Ihnen fehlt die Fähigkeit, eine Abwehr mit klarer Kommunikation zu organisieren – und vor allem eins: Souveränität und Ruhe am Ball.

Dayot Upamecano (l.) und Minjae Kim hinterließen gegen Wolfsburg keinen guten Eindruck. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

FC Bayern fahndet drei Jahre später immer noch nach dem Alaba-Nachfolger

Seit David Alabas Abgang vor drei Jahren hat der FC Bayern keinen Nachfolger für den Österreicher gefunden, aber um die 300 Millionen ausgegeben. Matthijs de Ligt hätte einer werden können, hätte er sich nicht immer wieder verletzt und wäre in diesem Sommer vergrault worden. Experte Lothar Matthäus spricht von einem „Armutszeugnis“.

Indem sie den Niederländer als Fanliebling abgaben, zogen die Bayern-Bosse zudem eine Menge Zorn auf sich. Ob es das wert war?

Es ist noch nicht lange her: Erst als Thomas Tuchel Eric Dier und de Ligt in der Innenverteidigung aufbot, wurde die Abwehr des Rekordmeisters stabiler und man erreichte noch das Champions-League-Halbfinale. Die Bayern scheinen nicht daraus gelernt zu haben.

FC Bayern muss handeln: Lösung sitzt auf der eigenen Bank

Die wiederkehrenden Total-Aussetzer und das fahrige Spiel von Kim und Upamecano genügen – so ehrlich muss man sein – wohl nicht den hohen Ansprüchen des FC Bayern.

Die Bayern müssen jetzt handeln. Und das muss nicht einmal bedeuten, dass sie auch nur einen einzigen Cent für Jonathan Tah oder einen anderen Neuzugang in die Hand nehmen müssen – Lösungen sitzen bereits auf der eigenen Ersatzbank.

Was der Kompany-Elf fehlt, wurde besonders offensichtlich, als der erfahrene Eric Dier gegen Wolfsburg in der 81. Minute eingewechselt wurde. Mit einer Bierruhe und absoluten Selbstverständlichkeit forderte er jeden Ball und ordnete die Hintermannschaft mit klaren Ansagen. Sein Defizit ist die Schnelligkeit. Aber da wäre ja noch einer: Leon Goretzka hat in der vergangenen Saison mehrfach bewiesen, dass er die für ihn fremde Position beherrscht.

Goretzka in der Innenverteidigung? FC Bayern sollte das Experiment wagen

Verwunderlich ist das nicht, schließlich bringt er alles mit: Er ist 1,89 Meter groß, körperlich robust, zweikampfstark und nicht langsam. Das so dringend benötigte sichere Aufbauspiel hat er. Weg will er nicht und der FC Bayern kann und will ihn auch nicht dazu zwingen, wie Max Eberl zuletzt klarstellte. Natürlich sind auch Hiroki Ito und Josip Stanisic gute Ergänzungen – für die Leader-Rolle aber wohl noch zu unerfahren und aktuell sowieso verletzt.

Vincent Kompany muss also umbauen – und zumindest einen der beiden Innenverteidiger austauschen. Denn eins steht fest: Geht der Zirkus in der Bayern-Abwehr weiter, kann Harry Kane 50 Bundesliga-Tore schießen und steht am Ende wieder ohne Titel da. Jene gewinnt man bekanntlich wie? Richtig, mit einer guten Verteidigung. (epp)

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