Kampf um Awdijiwka: Putins Truppen setzen auf folgenschwere Bachmut-Strategie
Militärexperten ziehen bereits eine Parallele zur Schlacht um Bachmut. Für Russland könnte das im Ukraine-Krieg hohe Verluste bedeuten.
Awdijiwka – Die jüngsten Wochen haben Russland im Ukraine-Konflikt hohe Verluste wie selten zuvor beschert. Die Kämpfe um Awdijiwka in der Ostukraine sind ein Hauptgrund dafür. Britische Geheimdienste, deren Einschätzung vom Verteidigungsministerium in London geteilt wurde, berichteten jetzt: Die höchste Anzahl an getöteten oder verletzten russischen Soldaten an einem Tag lag bisher bei durchschnittlich 770 – das war im März dieses Jahres, als die russischen Angriffe auf die Stadt Bachmut ihren Höhepunkt erreichten.
Im November jedoch stieg diese Zahl auf durchschnittlich mehr als 900 pro Tag. Angaben zu ukrainischen Verlusten machten die Briten in ihrer Mitteilung vom 27. November nicht; eine unabhängige Überprüfung der Angaben war zunächst nicht möglich.
Sowjetzeit-Taktik bei Kampf um Awdijiwka?
Laut Berichten des Business Insider ziehen mehrere Militärexperten bereits Parallelen zur Schlacht um Bachmut, „wo die katastrophale Taktik Moskaus darin bestand, die eigene Armee ausbluten, auch wenn sie schlussendlich die Stadt umzingelten“, so das Portal. Mark Cancian, ein pensionierter Oberst der US-Marine, äußerte gegenüber dem Business Insider, dass Russland an der Front bei Awdijiwka vermutlich das gleiche Ziel verfolge wie bei Bachmut: den Feind von drei Seiten zu attackieren. „Das haben sie schon oft versucht“. Dies sei ein „klassischen Militärmanöver“ aus der Sowjetzeit, meinte er.

Militärexperte zieht Vergleich zu Kampf um Bachmut
Jetzt stellt sich die Frage: Werden die Truppen von Kremlchef Wladimir Putin in der Region Awdijiwka schnell vorrücken? Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) ist skeptisch. Eine aktuelle Analyse des ISW besagte, dass die Russen am 22. November ihre neue Offensive gegen Awdijiwka gestartet hätten. George Barro vom ISW äußerte, dass Awdijiwka für die Ukraine eine ähnliche Situation darstelle wie Bachmut – sollte Kiew die Stadt verlieren, drohe jedoch „nicht zwangsläufig“ eine vollständige Zerstörung der ukrainischen Verteidigung in der Region Donezk.
Russland erprobt an Front bei Awdijiwka neue Taktik
Das US-Medium Newsweek zitierte ein Interview des russischen Medienunternehmens RTVI: Ein russischer Militäroffizier gab darin an, dass die Ukraine die russische Angriffswelle auf Awdijiwka bisher erfolgreich abwehrt. Tatsächlich wurde schnell verbreitet, dass Russland an der Front bei Awdijiwka nur unter erheblichen Verlusten vorankommt.
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Das ISW äußerte, dass Putins Truppen ihren Vorstoß auf Awdijiwka wahrscheinlich mit „schwächeren mechanisierten Fähigkeiten“ im Vergleich zu vorherigen Angriffswellen begonnen hätten. Die unabhängige russische Nachrichtenseite Prawda berichtete letzte Woche, dass russische Streitkräfte in einem Tunnel nahe Awdijiwka angeblich eine 500 Kilogramm schwere Sprengladung gezündet hätten – unter einer ukrainischen Position. Newsweek kommentierte den Bericht der Prawda und stellte fest, dass es sich dabei um eine neue „Taktik“ Russlands handeln könnte, um sich den ukrainischen Positionen in Awdijiwka zu nähern. (frs)
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von Redakteurin Franziska Schwarz sorgfältig überprüft.