Vater Siegfried 1977 von der RAF ermordet - Buback-Sohn macht sich „ernsthafte Sorgen um die Qualität deutscher Ermittlungen“

Michael Buback, Sohn des 1977 von der Roten Armee Fraktion (RAF) ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, hat sich im Interview mit dem „Stern“ zu dem Fall der RAF-Terroristin Daniela Klette geäußert. Er kritisiert die Qualität der Ermittlungsarbeit in Deutschland und sagt, dass er mit Klette sprechen würde, wenn sie dazu bereit wäre.

Buback zweifelt an den Ermittlungsarbeiten der deutschen Sicherheitsbehörden. Ein kanadischer Journalist hatte mithilfe einer Software Klette sehr schnell identifizieren können. „Wenn eine gezielte Suche tatsächlich nur 30 Minuten beansprucht, muss man sich allerdings ernsthafte Sorgen um die Qualität deutscher Ermittlungen machen“, sagt Buback im Interview mit dem „Stern“.

Buback würde mit Klette sprechen

Des Weiteren zeigt sich Buback überrascht davon, dass Klette in Deutschland lebt. Er sagt: „Meine Vermutung war, dass sich die drei gesuchten Terroristen vorwiegend im Ausland aufhalten.“ Mit Klette würde er sprechen, wenn Sie Informationen zu dem Karlsruher Attentat hätte.

Buback ist enttäuscht von der Aufklärungsarbeit, die in Deutschland bei den Verbrechen der RAF geleistet wurde. Nur einer von 34 Fällen konnte komplett aufgeklärt werden. Er sagt dem „Stern“: „Es ist doch eine Pflicht des Rechtsstaats, Verbrechen aufzuklären, vor allem, wenn sie von Terroristen begangen worden sind, vor denen der Staat sich und seine Bürger schützen will.“

Buback erfuhr vom Mord an seinen Vater beim Skifahren

Auch der Mord an seinem Vater wurde noch nicht offiziell geklärt. Buback erfuhr von dem Attentat beim Ski-Urlaub. Seine Frau musste ihm die Nachricht damals überbringen. Seitdem sucht er nach den Tätern. Christian Klar, Knut Folkerts und Brigitte Mohnhaupt wurden verurteilt. Ob sie wirklich die Täter waren, ist weiterhin unklar.