„Müssen Kapazitäten weiter aufbauen“ - Generalinspekteur Breuer: Der Bundeswehr fehlen 100.000 Soldaten
In den Sondierungen einigten sich Union und SPD darauf, dass alle Verteidigungsausgaben oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts von den Beschränkungen der Schuldenbremse ausgenommen werden sollen. „Die jetzt angestrebte Grundgesetzänderung schafft die finanziellen Voraussetzungen für die notwendigen Beschaffungen“, sagt Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Er verweist dabei auf die derzeitige sich verändernde sicherheitspolitische Lage und die Vorgänge in den USA unter Präsident Donald Trump.
Laut Breuer habe das erste Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro kurz nach der „Zeitenwende“ dabei geholfen, „das Schlagloch, das die Unterfinanzierung über Jahre in den Streitkräften und damit in unserer Verteidigungsfähigkeit hat entstehen lassen, ein wenig aufzufüllen.“ Dennoch sei laut dem Generalinspekteur noch einiges aufzuholen.
„Wir müssen unsere Kapazitäten weiter aufbauen“
So sei eine Mindestanzahl von 460.000 kampffähigen Soldatinnen und Soldaten notwendig. „Das schaffen wir aus der derzeit stehenden Truppe und den Reservisten heute nicht“, so Breuer. Dabei würden derzeit rund 100.000 Soldaten fehlen. Deshalb plädiere er für eine „Form des Wehrdienstmodells.“ Breuer: „Wir müssen unsere Kapazitäten weiter aufbauen, um sie spätestens bis zum Wechsel des Jahrzehnts auszubilden.“
Der Generalinspekteur der Bundeswehr gibt angesprochen auf die Wehrfähigkeit der Bundeswehr auf Drohnenangriffe zu: „Wenn Sie allerdings fragen, ob wir uns in einem großmaßstäblichen Krieg auch gegen Drohnen ausreichend verteidigen könnten, würde ich Ihnen sagen, dass wir das derzeit nicht können.“