„Danke für die Arbeit“: Russe soll für ukrainische Partisanen-Gruppe wichtige Zugstrecke sabotiert haben
Ein russischer Zug konnte wegen eines Defekts an der Strecke keine Raketen Richtung Kriegsfront liefern. Verantwortlich ist wohl ein Russe.
München – Die ukrainischen Streitkräfte haben im Ukraine-Krieg unerwartete Unterstützung in Russland erhalten. Ein Mann soll mit ukrainischen Partisanen kollaboriert und eine Zugstrecke sabotiert haben, auf der Raketen an die Front transportiert werden sollten.

Der Akt soll sich am Dienstag (30. Januar) an einer Strecke nahe dem Dorf Perwomaiski in der russischen Region Tambow ereignet haben, schreibt Kyiv Post. Demnach steckte ein Russe einen Relaisschrank in Brand und legte so die Eisenbahnstrecke lahm. Die Atesh-Bewegung, eine Partisanengruppe, die gegen das Regime von Wladimir Putin kämpft, nannte bei Telegram Einzelheiten.
Raketentransport verhindert: Russe soll Zugstrecke in Russland lahmgelegt haben
„Ein Agent unserer Bewegung führte Sabotage an der Eisenbahn in der Nähe der Siedlung Perwomaiski durch“, schrieb die Gruppe in dem sozialen Netzwerk. Infolge der Brandstiftung sei die Nutzung der Eisenbahn eingestellt worden. Atesh zufolge sollten auf der Strecke „Raketen zum Arsenal der russischen Luft- und Weltraumkräfte (Militäreinheit 14272) transportiert“ werden. Als Beweis teilte die Gruppe Bilder und Videos, auch gab sie die Koordinaten des zerstörten Objekts an. Andere Partisanen hatten offenbar ihre Finger im Spiel, als im Dezember 2023 ein russischer Militärtransport durch Explosionen zerstört wurde.
„Lange Zeit haben wir die Routen und den Logistikplan der feindlichen Militärgüterzüge erkundet. Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Wir danken dem Agenten für seine Arbeit“, schrieb die Guerillabewegung weiter. Ein Mitglied sagte der Kyiv Post, dass der genannte Agent ein Bürger der Russischen Föderation sei, aber nicht für die Eisenbahn arbeite. „Er arbeitet seit einiger Zeit ideologisch und proaktiv mit uns zusammen.“ Für seinen Einsatz habe er kein Geld bekommen. Man habe ihm nur Verbrauchsmaterialien bezahlt, wie etwa die [explosive] Mischung, erklärte der Atesh-Vertreter weiter.
Atesh-Partisanen sollen für zahlreiche Sabotageakte im Ukraine-Krieg verantwortlich sein
Die Atesh-Partisanen unterstützen Kiew aktiv im Ukraine-Krieg. Die Gruppe soll erst im September 2022 von Ukrainern und Krimtataren, die unter der russischen Krim-Besetzung leiden, gegründet worden sein. Inzwischen sollen rund 1.000 Kämpfer aktiv sein. Atesh sei für zahlreiche Sabotageaktionen hinter der Front verantwortlich sein, sagte ihr Sprecher Mustafa Dzemilev mal dem britischen Guardian. Auch im Vorfeld der ukrainischen Krim-Offensive im vergangenen September sollen sie tätig gewesen sein, etwa indem sie Putins Offiziere bestachen, um an genaue Standorte der russischen Schiffe und militärischen Einrichtungen zu kommen. (mt)