Mehr Schlagkraft für die Marine: Ukraine erhält neue Nato-Schiffe
Im Krieg gegen Russland soll die Ukraine umfangreiche Hilfen von westlichen Unterstützern erhalten. Die Türkei spielt bei der Zustellung der Lieferungen eine große Rolle.
Kiew - Die Ukraine erhält Unterstützung ihrer Nato-Verbündeten, um sich im Krieg gegen Russland effektiver im Schwarzen Meer verteidigen zu können. Großbritannien und Norwegen sollen die schwach aufgestellte Marine mit zwei Minenräumschiffen, 23 Angriffsbooten und 20 Amphibienfahrzeugen aufrüsten.
Nato-Länder wollen Minenräumschiffe und Amphibienfahrzeuge liefern
Die Minenräumschiffe sind dazu konzipiert, Seeminen zu entdecken und zu beseitigen. Sie stammen aus der Sandown-Klasse, die seit 1989 eingesetzt wird. Die Viking-Amphibienfahrzeuge sind vollständig gepanzert und für den Einsatz an Land sowie im Wasser geeignet.
Die küstennahen Gewässer vor der Ukraine gelten im Krieg gegen Russland als stark vermint. Sie sind eine Gefahr für alle Schiffe, die versuchen, zum Festland oder zur von Russland kontrollierten Halbinsel Krim zu gelangen.

Nato-Länder haben langfristige Ukraine-Ziele
Die Minenjagdschiffe sollen der Ukraine dabei helfen, Leben auf hoher See zu retten und wichtige Exportrouten zu eröffnen. Es ist geplant, die Koalition bis zum Jahr 2035 aufrechtzuerhalten. Die soll die Ukraine laut einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums bei der Umgestaltung ihrer Marine unterstützen. Das Ziel ist, sie kompatibler mit westlichen Verbündeten und der Nato zu machen sowie die Sicherheit im Schwarzen Meer zu stärken.
Ein Bericht von Newsweek zitiert den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj mit optimistischen Worten: „Die Ukraine hat im Schwarzen Meer gewonnen. Wir haben unseren Seehandel, insbesondere den Lebensmittelexport, wieder aufgenommen und so Dutzende Nationen in Afrika und Asien vor Hunger und Chaos geschützt. Im Jahr 2024 wird die Ukraine weitere Handelsrouten freimachen.“
Nato-Lieferung im Ukraine Krieg von Türkei abhängig
Laut dem Bericht könnten bei der Auslieferung der Schiffe über die Türkei Probleme entstehen. Demnach pflegt das Land seine Handelsbeziehungen zu Russland trotz Ukraine-Krieg zum Teil bis heute. Zugleich kontrolliere es den Zugang zum Schwarzen Meer über den Bosporus. Das bedeutet schließlich auch den Zugang zur Ukraine. Allerdings ist für Kriegsschiffe die Durchfahrt stark eingeschränkt, sofern diese in einen Konflikt involviert sind. So sieht es jedenfalls die Montreux-Konvention vor, ein Abkommen, das die Türkei bereits 1936 unterschrieben hat.
Da die Unterstützung der Ukraine durch die USA zu bröckeln droht, wäre die zusätzliche militärische Ausstattung durch Großbritannien und Norwegen eine wichtige Stärkung. (Daniel Geradtz)