Lehrfahrt rund um den Bodensee: Ehemalige Landwirte aus Miesbach und Tölz entdecken vielfältige Betriebe

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Marco Knoblauch (r.) aus Unteruhldingen erläutert den Holzkirchener Ehemaligen Fang und Verarbeitung der Bodenseefische. © GB

Die traditionelle Frühjahrslehrfahrt des vlf Holzkirchen führte ehemalige Landwirte aus den Landkreisen Bad Tölz und Miesbach rund um den Bodensee.

Holzkirchen — Die traditionelle Frühjahrslehrfahrt des vlf Holzkirchen führte am Wochenende rund um den Bodensee und bot den Ehemaligen eine spannende Reise durch die vielfältige Landwirtschaft und regionale Wirtschaft. Unter Leitung des ehemaligen Geschäftsführers Rolf Oehler erkundeten die Teilnehmer fünf unterschiedliche Betriebe sowie kulturelle Highlights in Friedrichshafen, Uhldingen und Bregenz.

Der erste Stopp führte die Gruppe in die Adrianmanufaktur in Waldburg. Hier werden edle Essige, Öle und Liköre in Fässern hergestellt und ausschließlich in diesem Vermarktungsweg verkauft. Besonders beeindruckt zeigte sich die Gruppe von der Geschichte eines Weinhändlers, der durch einen Zufall eine große Menge Sherry in Fässern erhielt und so eine neue Vermarktungsstrategie entdeckte.

Weiter ging es zum Brauereigasthof Schöre in Sonthofen, wo Juniorchefin Sonja Bentele den Betrieb vorstellte. Mit 27 Hektar eigenem Hopfenanbau, einer eigenen Brauerei sowie einer Tierhaltung mit Mastrindern und Schweinen zeigt das Familienunternehmen eine nachhaltige und regionale Produktionsweise. Einmal im Monat werden die Tiere direkt vor Ort geschlachtet und in der Gastwirtschaft sowie im Hofladen vermarktet.

Regionale Spezialitäten und kulturelle Highlights entdecken

In der Gärtnersiedlung Hegau besichtigten die Ehemaligen ein hochmodernes Gewächshaus, in dem fünf Gemüsebauern auf 11 Hektar professionell Paprika anbauen. Die Ernte erfolgt erst bei voller Reife, was den Geschmack der Produkte deutlich verbessert. Die Paprika werden direkt in die Supermärkte geliefert und gelten als geschmacklich überlegen gegenüber Importen aus Spanien.

Der nächste Halt führte nach Unteruhldingen, nahe der berühmten Pfahlbauten. Hier erläuterte Juniorchef Marco Knoblauch die Herausforderungen des Fischfangs am Bodensee. Aufgrund eines drei Jahre dauernden Fangverbots für Felchen, um den Bestand zu schützen, sowie der invasiven Quagga-Muschel und der unkontrollierten Nahrungsaufnahme der streng geschützten Komorane, steht die Fischerei vor großen Problemen. Dennoch bleibt die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.

Vielfalt und Innovation in der Landwirtschaft am Bodensee

Abschließend wurde die Gruppe in Markdorf-Ittendorf bei Monika und Christoph Steffelin durch die Obstplantagen gefahren. Die beiden betreiben einen der größten Apfelanbaubetriebe am Bodensee mit 7.500 Hektar Anbaufläche und 280.000 Tonnen Ertrag jährlich. Das Unternehmen bewirtschaftet 800 Familienbetriebe und bietet neben frischem Tafelobst auch einen Hofladen mit Café, in dem Apfelsäfte, Liköre und Brände aus eigener Produktion verkauft werden.

Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken im Brennerhäusle und zahlreichen Einkäufen im Hofladen traten die Ehemaligen die Rückreise nach Holzkirchen und Tölz an. Die vielfältigen Eindrücke und Einblicke in die regionale Landwirtschaft und Wirtschaft hinterließen bei den Teilnehmern einen bleibenden Eindruck und unterstrichen die Bedeutung der regionalen Produktion für die Region.

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