Turnhalle am Gymnasium Tegernsee wieder frei - Rückbau läuft
Seit Dezember 2022 diente die Landkreis-Turnhalle beim Tegernseer Gymnasium als Flüchtlingsunterkunft. Jetzt ist sie wieder frei.
Tegernsee – Wie eine Landratsamts-Sprecherin mitteilt, wurden die zuletzt etwa 70 Bewohner in den vergangenen beiden Wochen nach und nach umgesiedelt. Für die Flüchtlinge bedeutet der Auszug keine Verbesserung: Sie wurden in der Miesbacher Berufsschulhalle untergebracht. „Wir haben leider keine andere Möglichkeit“, erklärt die Sprecherin.
Für Tegernsee ist ein großes Ziel erreicht. Wegen der Belegung der Halle ist seit nun zwei Jahren der Schul- und Vereinssport nur noch sehr eingeschränkt möglich. „Unter Hochdruck“, heißt es aus dem Landratsamt, arbeiteten Landrat Olaf von Löwis und alle betroffenen Stellen daran, die Sporthallen freizubekommen und künftig auch freizuhalten. Eine schwierige Aufgabe: Gestern traf wieder ein mit Geflüchteten besetzter Bus ein, der nächste wird am 20. November erwartet.
Rückbau hat begonnen
Wann die Tegernseer Halle wieder für den Sport zur Verfügung steht, lässt sich allerdings auch nach dem Auszug der Geflüchteten nicht abschätzen. Bis zu 200 Menschen haben in der Halle gelebt: Das hinterlässt Spuren. Wie groß die Schäden und der Sanierungsaufwand sind, müssen Gutachter feststellen. Im Moment erfolgt der Rückbau aller Anlagen, die für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft nötig waren. Dazu gehören auch die Sanitär-Container auf dem Hartplatz. Laut Landratsamt sind mehrere Dienstleister mit den Arbeiten beauftragt.
Gutachter klären Sanierungsaufwand
Wenn alles abgebaut ist, werden sich Experten ein Bild vom Zustand des Gebäudes machen. Darauf folgt die Ermittlung der Sanierungskosten. Deren Finanzierung ist Sache des Freistaats als Zuständiger für die Flüchtlingsunterbringung. Die Kostenfreigabe muss das Landratsamt mit der Regierung von Oberbayern klären. Erst wenn dies erfolgt ist, so die Sprecherin, könne man sagen, wann die Halle wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht.
Bei den zuletzt in der Tegernseer Halle untergebrachten Flüchtlingen handelt es sich um sogenannte Fehlbeleger. Nach der Anerkennung ihres Asylanspruchs dürften sie eigentlich nicht in der Unterkunft bleiben, tun es aber doch, weil sie auf dem Markt schlicht keine Wohnung finden. Unterdessen sind die Berufsschul-Halle und Gymnasiums-Halle in Miesbach mit aktuell 130 und 208 Menschen nahezu voll belegt.
jm