Iraner gilt als psychisch krank - Lange Strafakte, trotzdem keine Abschiebung: Das ist der Amokläufer von Krefeld
Später dann soll Hassan N. einen jugendlichen Migranten aus Gambia mit einem Messer bedroht haben, eher er schließlich zum Kino gelangte. Dort versuchte er den Fußboden abzufackeln. Zur Zeit der versuchten Attacke befanden sich laut Polizei über 100 Menschen im Cinemaxx. Personen kamen bei dem Amoklauf nicht zu Schaden. Etliche Betroffenen werden psychologisch betreut.
Täter gilt als psychisch krank und bedrohte Mitarbeiter im Ausländeramt
Derzeit untersuchen die zuständigen Essener Ermittler die Ursachen für die Attentate. Offenbar galt der Iraner als psychisch krank. Er benutzte zahlreiche falsche Namen, um die Behörden hinters Licht zu führen.
Zwei Tage vor seinen Attentaten soll N. bei einem Termin im örtlichen Ausländeramt äußerst aggressiv aufgetreten sein. Mit geballten Fäusten bedrohte er einen Mitarbeiter massiv. Es gebe Ärger, wenn er dem Beamten draußen begegnen würde, so der Tenor. Ausgelöst wurde die Konfrontation, als der Sachbearbeiter sich weigerte, ihn nur unter seinem echten Namen eine weitere Aufenthaltserlaubnis zu erteilen.
Iraner pendelte zwischen Deutschland und Frankreich, um Straftaten zu begehen
Längst gilt der Iraner als Sicherheitsrisiko. 2002 nach Deutschland eingereist, füllt er seither bei Justiz und Polizei Strafakten. Wie ein Nomade soll Hassan N. zwischen Frankreich und Deutschland hin und her gependelt sein, um Straftaten zu begehen.
Nach Recherchen von FOCUS online wurde Hassan N. am 5. Juli 2010 durch das Landgericht Krefeld zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Schuldspruch listete nebst zwei Fällen von gefährlicher Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung auch Sachbeschädigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Bedrohung und Beleidigung auf.
Keine Abschiebung trotz abgelehnter Asylanträge
Der Iraner wurde trotz etlicher abgelehnter Asylanträge nicht in sein Heimatland überstellt. Die Hintergründe sind noch unklar. Im Oktober 2022 verhängte zudem die grüne NRW-Integrations- und Flüchtlingsministerin Josefine Paul einen Abschiebestopp in den Iran. Begründung: Die aktuelle Menschenrechtslage unter dem Mullah-Regime „ist dramatisch“.