Um Schimmels Willen: Karlsfelder Kinderkrippe muss monatelang schließen!

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Zehn Jahre ist der Bau der Kinderkrippe Nesthäkchen und des darüberliegenden Kinderhorts Pfiffikus erst alt. © hab

Die BRK-Kinderkrippe Nesthäkchen in Karlsfeld bleibt fürs Erste zu. Boden und Wände sind dort verschimmelt. Vieles deutet auf einen Baumangel hin, wodurch Grundwasser eindringen konnte. Auf die Gemeinde kommen Sanierungskosten in sechsstelliger Höhe zu. Die Versicherung zahlt in einem solchen Fall nicht. Doch es gibt immerhin auch eine erfreuliche Nachricht.

Es war ein Schreck für die Erzieherinnen der BRK-Kinderkrippe Nesthäkchen in Karlsfeld, als sie nach den Sommerferien am 2. September die Türen aufsperrten: Wenige Zentimeter über dem Boden des zehn Jahre alten Gebäudes sind die Wände verschimmelt. „Der gesamte Erdgeschossbereich der Krippe war betroffen, egal ob Innen- oder Außenwand. Und im Bodenbereich war alles feucht“, informierte Marco Mühlenhoff im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend die Gemeinderäte. Wie der Leiter des Gebäudemanagements der Gemeinde Karlsfeld mitteilte, stand das Wasser 20 Zentimeter hoch, nachdem er und ein Team den Estrich geöffnet hatten.

Mühlenhoff arbeitet daran, die Schadensursache zu ermitteln, we er betonte. Sicher sei: „Die klassischen Verdächtigen wie Fußbodenheizung, Wasserleitungen oder ein Schaden an der Hygienespülung waren es nicht. Da ist alles dicht.“ Sein Verdacht: Grundwasser, das nach dem Starkregenereignis Anfang Juni nach oben drückte. Auf der Südseite hätten sich durch das Grundwasser, das in Karlsfeld von Süd nach Nord fließt, Pegel gebildet, Lichtschächte seien vollgelaufen. Dass das Grundwasser in das Innere des Gebäudes gelangen konnte, liegt laut Mühlenhoff wohl an einem Baumangel.

Sanierung dauert sechs bis neun Monate

Die Sanierung des Erdgeschosses, in dem sich die BRK-Kinderkrippe befindet, dürfte nun aufwändig werden und sechs bis neun Monate dauern, gegebenenfalls sogar noch länger. Die Kosten liegen, Mühlenhoff zufolge, in einem geringen bis mittleren sechsstelligen Bereich.

„Ich bin, was die Kosten betrifft, mehr als nur schockiert“, sagte CSU-Gemeinderat und Finanzreferent Stefan Theil. Ob die Versicherung die Kosten übernehmen wird, fragte Grünen-Gemeinderat Thomas Nuber. Dafür stehen die Chancen schlecht, wie Mühlenhoff erklärte. Damit die Versicherung den Schaden übernehme, müssten entweder ein bestimmungswidriger Austritt von Leitungswasser oder eine undichte Fußbodenheizung, Abfluss oder Wasserleitungen vorliegen oder es sich um einen Elementarschaden handeln. Dafür müsste sich wiederum Grundwasser mit Oberflächenwasser vermischt haben. Dies könne zum jetzigen Zeitpunkt aber ausgeschlossen werden, so Mühlenhoff.

Der Boden und die Wände der Kinderkrippe Nesthäkchen sind verschimmelt.
Der Boden und die Wände der Kinderkrippe Nesthäkchen sind verschimmelt. © hab

Gemeinderat Adrian Heim vom Bündnis für Karlsfeld wollte wissen, ob man den Wasserschaden nicht früher hätte bemerken können und ob es keine regelmäßigen Kontrollen in der Sommerschließphase gebe. Wie Mühlenhoff antwortete, habe man es nicht vorher bemerken können, da regelmäßig gelüftet worden sei. Erst in den drei Wochen, in denen die Kita geschlossen war, habe sich der Schimmel gebildet.

Das Ziel der Gemeinde ist es, die Sanierung der Krippe Anfang nächsten Jahres anzugehen und eine Kostenaufstellung für den nächsten Haushalt zu haben.

Die Kinder werden nun kurzfristig alle in der Kita Schatzinsel in Karlsfeld untergebracht. Die ersten beiden Gruppen werden am 23. September eröffnen, die anderen beiden Gruppen in der zweiten Oktoberwoche. Mühlenhoff versicherte: „Alle Kinder finden für das Betreuungsjahr einen Platz.“

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