"Nächster Schlag" gegen die Schweiz: Trump verhängt Zölle auf Goldbarren

Wie die "Financial Times" berichtet, sollen Goldbarren, die mehr als ein Kilo wiegen, bei Import in die USA künftig mit Zöllen belegt werden. Diese liegen ebenfalls bei 39 Prozent, eine bisher geltende Ausnahme gilt nun nicht mehr.

Ein-Kilo-Goldbarren sind die am meisten gehandelte Art von Gold und machen den Großteil der Schweizer Goldimporte in die USA aus. Christoph Wild, Präsident des Schweizerischen Verbands der Edelmetallhersteller und -händler, nennt die Zölle einen "weiteren Schlag" für die Schweiz. 

Laut "Financial Times" exportierte die Schweiz in den vergangen zwölf Monaten Gold im Wert von 61,5 Milliarden Dollar in die USA. Der Zollsatz von 39 Prozent würde dafür sorgen, dass nun zusätzliche Zölle in Höhe von 24 Milliarden Dollar anfallen.

Gold Bars And Coins As Commodity Rebounds From Six-Month Low
Bei Schweizer Banken geprägte Goldbarren Bloomberg

Das Neun-Millionen-Einwohnerland lebt vom Export, die USA sind der wichtigste Markt mit 18 Prozent Anteil im vergangenen Jahr. Bislang haben die Schweizer weltweit beste Geschäfte gemacht. Der Wirtschaftsverband frohlockte noch über den neuen Exportrekord 2024, die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 66 Milliarden Franken aus. Ohne die USA sieht es allerdings ganz anders aus.

Schweizer Wirtschaft zu Zöllen: „Horrorszenario“ eingetreten

Seit Donnerstag gelten für die Schweiz so hohe US-Zölle wie kaum für ein anderes Land: 39 Prozent. Der Schweizer Industrieverband der Tech-Industrie, Swissmem, spricht von einem „Horrorszenario“. 

„Bleibt diese horrende Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA faktisch tot – insbesondere angesichts deutlich tieferer Zölle für die Konkurrenz aus der EU und Japan“, schreibt der Verband auf X. Das Schweizer Kabinett wollte am Nachmittag zu einer Krisensitzung zusammentreffen.