Großer Pharmakonzern macht bisherigen Deutschlandsitz dicht – Folgen für Mitarbeiter
Der japanische Pharmariese Takeda verlagert seinen Deutschlandsitz und gibt den jetzigen auf. Das hat Auswirkungen auf die Mitarbeiter.
Konstanz – In der aktuellen Wirtschaftskrise haben nicht nur Autohersteller und Maschinenbauer zu kämpfen, auch die Pharmaindustrie steht unter Druck. Am Deutschlandsitz eines israelischen Pharmakonzerns hieß es vor wenigen Wochen, dass möglicherweise ein Stellenabbau im Raum stehen könnte. Der japanische Konzern Takeda hat dagegen am Donnerstag (24. Juli) in einer Mitteilung erklärt, den bisherigen Deutschlandsitz in Konstanz am Bodensee (Baden-Württemberg) aufgeben und stattdessen seinen Standort in der Bundeshauptstadt Berlin stärken zu wollen.
Konkret will der japanische Konzern, der zu den größten in seinem Bereich weltweit gehört, den Sitz der Deutschlandtochter Takeda GmbH bis Ende 2028 nach Berlin verlagern und sich hierzulande künftig auf diesen sowie die Standorte Oranienburg (Brandenburg) und Singen (Baden-Württemberg) fokussieren. Der bisherige Deutschlandsitz in Konstanz wird demnach aufgegeben. Im vergangenen Jahr hatte Takeda am Schweizer Hauptsitz in Opfikon (Kanton Zürich) 120 Arbeitsplätze abgebaut.
Aufgabe von Takeka Deutschland-Sitz Konstanz hat Auswirkungen auf 60 Mitarbeiter
In der Mitteilung bezeichnet Takeda Deutschland-Chefin Ingeborg Borgheim den Wechsel der Unternehmenszentrale in die Hauptstadt als „Bekenntnis zu Deutschland, dem viertgrößten Land von Takeda“. Für die 60 Mitarbeiter am bisherigen Deutschlandsitz ist ein Umzug ans andere Ende der Republik aber wahrscheinlich eher schwierig. „Uns ist bewusst, dass dies eine bedeutende Veränderung für unsere Mitarbeitenden in Konstanz darstellt“, sagt dazu Michael Hartmann, Personalchef von Takeda Deutschland. „Mit der heutigen Ankündigung informieren wir unsere Mitarbeitenden transparent und frühzeitig. Derzeit sind wir in Gesprächen mit dem Betriebsrat.“
Takeda beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben 2.300 Mitarbeiter und will sich künftig eben auf die Standorte Berlin, Oranienburg und Singen konzentrieren, während der historische Standort Konstanz bis Ende 2028 geschlossen werden wird. Takeda steuert über die Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG bereits seit 2012 die Marktaktivitäten in Deutschland von Berlin aus. In Konstanz sind bislang neben dem Geschäftssitz die gesamten Verwaltungs- und Servicefunktionen für die DACH-Region gebündelt. Zum 1. Januar hatte auch das Traditionsunternehmen Schleich seinen bisherigen Hauptsitz aufgegeben.