Ist die Zeit reif für ein Elektroauto? ADAC-Auswertung kommt zu klarem Ergebnis

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Neue Zahlen, klare Tendenz: Laut ADAC-Pannenstatistik legen Elektroautos ihre Kinderkrankheiten zunehmend ab. Bei einstigen Zuverlässigkeits-Champions scheint das anders.

München - Die Zahlen sind eindeutig – und für manche Autofans vielleicht überraschend: Laut einer aktuellen Pannenstatistik des ADAC schneiden Elektroautos im Vergleich zu gleichaltrigen Verbrennern deutlich besser ab.

Die Statistik basiert auf über 3,6 Millionen Einsätzen der ADAC-Pannenhelfer im Jahr 2024 – eine Steigerung im Vergleich zu der vorherigen Auswertung und eine solide Datenbasis, wie es um die technische Zuverlässigkeit bestellt ist.

ADAC-Pannenstatistik: Elektroautos haben weniger Probleme als Verbrenner

Besonders bemerkenswert: Bei Fahrzeugen mit Erstzulassung zwischen 2020 und 2022 kamen bei Elektroautos im Schnitt nur 4,2 Pannen auf 1.000 Fahrzeuge vor. Bei den Verbrennern lag dieser Wert mehr als doppelt so hoch – bei 10,4 Pannen.

Die ADAC-Statistik bestätigt damit frühere Erkenntnisse – diesmal jedoch auf deutlich breiterer Datenbasis, denn der Bestand an E-Autos wächst stetig. Und dieser Zuwachs schlägt sich interessanterweise nicht negativ in der Pannenstatistik nieder – im Gegenteil. Ob sich der Trend in den kommenden Jahren fortsetzt? Wir dürfen gespannt sein.

Elektroauto-Produktion bei Volkswagen in Zwickau: Laut ADAC ist die Pannenanfälligkeit von Stromern niedriger als bei Verbrennern
Elektroauto-Produktion bei Volkswagen in Zwickau: Laut ADAC ist die Pannenanfälligkeit von Stromern niedriger als bei Verbrennern. © Kirchner-Media/Imago

Technik macht Fortschritte – vor allem bei E-Autos

Die Analyse zeigt außerdem: Die allgemeine Pannenhäufigkeit sinkt – doch bei Elektroautos besonders schnell. Der ADAC erklärt das mit der technischen Weiterentwicklung: Probleme und technische Schwächen, die Stromer in den ersten Jahren nach ihrer Markteinführung noch hatten, wurden mit der Zeit behoben.

Verbesserte Software, optimierte Komponenten und eine robustere Batterietechnik sorgen offenbar dafür, dass moderne E-Autos weniger Anlass für den Ruf der „Gelben Engel“ geben.

Ein Klassiker macht laut ADAC Probleme – die Starterbatterie

Die häufigste Pannenursache ist allerdings seit Jahren dieselbe – und betrifft sämtliche Antriebsarten: die Starterbatterie. Dieser Defekt war 2024 für 44,9 Prozent aller Pannen verantwortlich. Höher ist hier allerdings der Anteil bei Elektroautos: 50,5 Prozent der gemeldeten Pannenfälle.

Die neue ADAC-Pannenstatistik verdeutlicht, dass Elektroautos ab Erstzulassung 2020 weniger Probleme als Verbrenner machten
Die neue ADAC-Pannenstatistik verdeutlicht, dass Elektroautos ab Erstzulassung 2020 weniger Probleme als Verbrenner machten. © ADAC

Bei Verbrennern liegt dieser Wert mit 44,6 Prozent etwas niedriger. Gerade in diesem Bereich zeigen sich noch technische Schwächen, etwa durch zu kleine Batterien oder unzureichende Bordelektronik.

E-Autos kommen in der Statistik besser weg – Toyota enttäuscht

Von den insgesamt 159 untersuchten Modellreihen des ADAC wiesen die Elektroautos die niedrigste durchschnittliche Pannenquote auf. Bestes E-Auto bei den zweijährigen Modellen ist ein in Ungnade gefallener Hersteller: Tesla Model 3 mit nur 0,5 Pannen pro 1000 Fahrzeugen. Die besten Verbrenner in dieser Altersklasse waren der MINI (0,3) und der Audi A4 (0,4).

Erstaunlich negativ fällt in der Auswertung Toyota auf: Modelle wie der C-HR (63,1 Pannen auf 1000 Fahrzeuge), der Yaris (mit Yaris Cross) sowie der RAV4 zeigten sich pannenanfälliger als erwartet. Hauptursache auch hier: Probleme mit der Starterbatterie. Toyota hat jedoch der Mitteilung zufolge reagiert und setzt inzwischen auf leistungsfähigere Stromspeicher. (PF)

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