Neues Rechenzentrum in den Startlöcher

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 IT-Infrastruktur wie Server, Speicher und Netzwerkkomponenten beherbergt ein Rechenzentrum. © Uli Deck/DPA

Die Firma DCP Data Center und Partner plant ein Rechenzentrum mit 17 Megawatt auf einer Fläche von eineinhalb Fußballfeldern an der Carl-von-Linde-Straße.

Unterschleißheim - Der Großraum München entwickelt sich zu einem gefragten Standorte für Rechenzentren in Deutschland. Getrieben durch den enormen Bedarf an Cloud-Diensten und Künstlicher Intelligenz entstehen hier neue Hightech-Anlagen.

Ein Rechenzentrum ist weit mehr als ein bloßer „Serverraum“: Es speichert riesige Datenmengen, rechnet Prozesse blitzschnell durch und stellt die Infrastruktur bereit, auf die Unternehmen und öffentliche Einrichtungen angewiesen sind – von Unternehmenssoftware über Websites bis hin zu Cloud-Angeboten. Firmen können sich die Leistung bedarfsgerecht anmieten.

In Unterschleißheim eröffnete bereits 2017 der internationale Anbieter NTT (ehemals e-shelter) sein Datacenter „München 2“ an der Landshuter Straße und investierte 100 Millionen Euro. Mit einer IT-Last von bis zu 14 Megawatt versorgt die Anlage Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen. Nur zwei Jahre später folgte BMW mit einem eigenen Rechenzentrum in der Stadt.

Anschluss ans neue Umspannwerk

Aktuell steht das Projekt „DCMUC1 München“ von Data Center Partners in den Startlöchern. Geplant ist ein Neubau mit rund 10 000 Quadratmetern Fläche und einer möglichen IT-Last von bis zu 17 Megawatt. Mitte 2027 soll die erste Bauphase abgeschlossen sein – für den Startbetrieb rechnet man mit etwa acht Megawatt. Besonderes Augenmerk liegt auf einer stabilen Energieversorgung: Zwei unabhängige Stromtrassen sollen die Anlage absichern. Der erste Strang wird ab Herbst 2025 verlegt. Er soll von der Robert-Bosch-Straße über die Edisonstraße verlaufen, die Landshuter Straße queren und bis zum Umspannwerk am Andreas-Danzer-Weg führen. Perspektivisch ist ein Anschluss an das geplante Umspannwerk westlich der A92 vorgesehen. Die zweite Trasse folgt mit einer A92-Unterquerung ab Ende 2026.

Stadt fordert bei Trassenverlegung Rücksicht auf Bäume

Martin Bengler, Geschäftsbereichsleiter der städitischen Bauverwaltung, erklärte dem Umwelt- und Verkehrsausschuss: „Wir haben versucht, die Leitungen von Bäumen wegzuhalten, was teilweise möglich war und haben dem Planer mitgegeben, dass er während der Bauarbeiten Baumschutz betreiben muss.“ Das habe dazu geführt, dass die Firma ihre Leitungsführung änderte und den Verlauf mehrmals umgeschwenkt habe. Ohne diese Schutzvorgaben wären „bestimmt 50 Bäume“ entfallen. Man könne wahrscheinlich nicht jeden Baum schützen, „weil mittlerweile so viele Sparten in den Straßen sind“, aber man prüfe beim Verlegen der Stromleitungen, ob Wurzeln verdrückt oder mit einem Schutzvorhang versehen werden könnten.

Der Ausschuss hat der Trasse 1 zugestimmt, unter der Voraussetzung, dass sie landschaftsschonend und mit ökologischer Begleitung realisiert wird und der Stadt keine Kosten entstehen.

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