Abenteuerspielplatz erfüllt Kinderträume
Freizeitanlage am Aubinger Weg wird 50 Jahre alt und feiert das Jubiläum mit einem großen Fest
Mini-Bauernhöfe, Diskussionen, ab wann Kinder zu alt für den Abenteuer-Spielplatz (ASP) am Aubinger Weg sind, wie der Grundschüler Emil Kafitz 2010 den ASP rappte oder wie man trotz Baustelle mächtig Spaß hatte: Wer bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Platzes um das neue Spielhaus herumging, erlebte eine Zeitreise in Zeitungsausschnitten aus fünf Jahrzehnten. Eine Fotoshow ergänzte das.
„Damals vor 50 Jahren war die Eröffnung einer meiner ersten Amtshandlungen“, erinnerte sich Alt-OB Peter Braun, er war damals Bürgermeister, an die Anfänge des Spielplatzes. Damals hatte er auch mit Marhild Liebermann zu tun. Die spätere SPD-Stadträtin war eine der Initiatorinnen des ASP. Gemeinsam mit anderen Eltern wollte sie ihren Kindern die Möglichkeit geben, kreativ zu sein.
Mühen der Initiatoren haben sich gelohnt
„Feuer machen dürfen war den Kindern ganz wichtig“, erzählte Liebermann, die als Gast bei der Jubiläumsfeier dabei war. Es sei aber darüber hinaus so gewesen, dass die Kinder in der Gemeinde zu wenig Spielmöglichkeiten haben. Das änderte sich. Liebermanns Ehemann klopfte an viele Haustüren und bat um Verständnis für den Spielplatz. Stolz berichtete Marhild Liebermann ebenso darüber, dass man nicht nur dessen Planung des Platzes eigenständig in die Hand genommen habe. „In der ersten Zeit haben wir Eltern auch die Betreuung der Kinder in Eigenregie organisiert.“ Die Mühe und die Spontanität habe sich gelohnt, damals und für alle die weiteren Jahre. „Der ASP ist ein Kind, das gut geraten ist. Weiter so“, freute sich Liebermann.
Wobei eine Regel auf dem ASP immer Gültigkeit hatte, wie OB Andreas Haas launig anmerkte: „Der Erwachsene bleibt im Hintergrund. Er soll nur beobachten und den Kindern hin und wieder Vorschläge machen.“ Einer davon sei gewesen, einen Spielplatz zu schaffen, den ältere Kinder ebenso annehmen und nutzen würden. „Zum Klettern, Rennen, Toben, Buddeln, Pflanzen, Matschen, Theaterspielen, Zuhören oder einfach nur Herumsitzen.“ Das Wort Chillen sei damals noch nicht verwendet worden.
Haas stellte fest, dass die Elterninitiative von 1974 ihrer Zeit weit voraus gewesen sei. Denn die meisten der damals angelegten Elemente gebe es immer noch: Hügel, Büsche, Wasser, Klettermöglichkeiten und viel Platz.
Welch breiten Raum außerdem Kreativität und Nachhaltigkeit auf dem Spielplatz einnehmen, zeigte ebenso das Gastgeschenk der Stadt: Fair gehandelte, in Tetra Paks abgefüllte Säfte, aus deren Inhalt in der ASP-Küche Eis gemacht wird.
Aus den leeren Tetra Paks kann dann im Sinne der Nachhaltigkeit noch viel mehr werden, erklärte Haas weiter. Er nannte beispielhaft Laternen, Blumentöpfe oder ein großes Mobile. Haas: „Euch fällt da bestimmt etwas ein.“ ASP-Leiter Martin Pollok ergänzte dies um den Satz: „Hier wird man eingeladen zum Mitmachen. Seit 50 Jahren.“