Alarmierende Zustände in Kitas: Erzieherin verrät 5 Dinge, auf die Eltern achten müssen

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Zu wenig Fachkräfte, Kosenamen und Ausmalbilder: Eine Erzieherin erzählt, bei welchen Vorfällen sie ihren Job in einer Kindertagesstätte sofort kündigen würde.

Hannah*, eine ausgebildete Kindheitspädagogin mit zehnjähriger Berufserfahrung in drei verschiedenen Kindertagesstätten, hat einige Erfahrungen in Kitas gesammelt, die sie als inakzeptabel empfindet.

Im Gespräch mit BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA teilt sie ihre persönlichen „Red Flags“ in der Kindertagesstätte und erklärt, welche Warnsignale sie sogar dazu veranlasst haben, zu kündigen.

Kindertagesstätte
Eine Erzieherin verrät, auf welche „Red Flags“ Eltern in der Kita achten müssen. (Symbolbild) © Bernd Thissen/dpa

1. Mangel an pädagogisch geschultem Personal

In Deutschland besteht trotz gesetzlichen Anspruchs ein Mangel an etwa 430.000 Kita-Plätzen. Der Hauptgrund dafür ist der Personalmangel, wie man ihn lösen kann, erklärt die Erzieherin Hannah* hier. In einer Einrichtung war die Situation besonders prekär, erzählt sie.

„Ich war dort zeitweise die einzige ausgebildete pädagogische Fachkraft. Eine Person war noch in der Ausbildung, der Rest waren Quereinsteiger“, berichtet Hannah. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der Betreuung und war der Hauptgrund, warum sie nach nur einer Woche gekündigt habe.

2. Kosenamen

Hannah ist der Meinung, dass Kosenamen in Kitas nicht angebracht sind. Sie hat erlebt, dass Kinder mit „Schatzi“ angesprochen wurden. „Wahlweise auch mit dem englischen ‚Honey‘, weil es eine bilinguale Kita war. Das geht einfach gar nicht“, sagt Hannah. Ihrer Meinung nach sollten Erzieher auch keine Küsse auf die Wange geben.

3. Ausmalbilder

Die Art und Weise, wie mit Papier und Stift umgegangen wird, kann auch ein Indikator für die Qualität einer Kita sein. Zum Beispiel Ausmalbilder. Warum ist das so? „Ausmalbilder sind natürlich nicht verboten“, erklärt die Kindheitspädagogin. „Aber jeder weiß, dass sie nicht gerade die eigene Kreativität fördern.“ Es ist in Ordnung, wenn Kinder ab und zu ausmalen, aber wenn sie ständig nur Ausmalbilder bekommen, ist das für Hannah eine pädagogische „Red Flag“.

Kind im Kindergarten malt mit Erzieherin
Ausmalbilder im Kindergarten? Für Erzieherin Hannah eine „Red Flag“. (Symbolbild) © IMAGO/Pond 5 Images

4. Erzieherinnen basteln für die Kinder

Noch problematischer sei es, wenn die Kinder nicht einmal selbst malen, sondern eine Erzieherin für sie malt. Oder wenn eine Erzieherin für das Kind ausschneidet und bastelt, weil das Kind frustriert Schere oder Stift wegwirft. Hannah ist der Meinung, dass dies „wenig mit Pädagogik zu tun“ hat.

5. Kinder dürfen nicht streiten

Eine weitere „Red Flag“ ist, wenn Kinder nicht dazu ermutigt werden, ihre Konflikte selbst zu lösen. Pädagogen sollten sich auf die Ebene der Kinder begeben und ihnen helfen, mit ihren Emotionen umzugehen, so Hannah. Aussagen wie „Jetzt hör auf zu weinen Schatzi und komm auf meinen Schoß!“, sind für die 29-Jährige absolut inakzeptabel.

*Hannah ist ein Pseudonym. Ihr richtiger Name ist der Redaktion bekannt.

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