Laut einer Umfrage haben zwei Drittel aller Frauen schon mal auf Sex verzichtet, weil sie ihren Körper nicht schön genug fanden. Nach 35 Jahren Erfahrung mit Vorträgen und Seminaren kann ich das nur bestätigen. Viele Frauen verzichten auf Sex oder versuchen, dabei ungeliebte Körperstellen zu verstecken – was natürlich den Spaß am Sex erheblich mindert.
Regina Heckert ist Leiterin von BeFree Tantra, Sexualberaterin, Buchautorin und Expertin für die Lust der Frau. Sie ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen ihre persönliche Auffassung auf Basis ihrer individuellen Expertise dar.
Der Vergleich mit dem „perfekten“ Körper
Ein positives Körperbild steigert nachweislich die Lust und sogar die Orgasmushäufigkeit bei Frauen. Doch das Problem: Kaum eine Frau ist mit ihrem Körper rundum zufrieden. Kein Wunder, wenn sie sich ständig mit den scheinbar perfekten Körpern aus dem Internet oder Fernsehen vergleicht. Schon junge Frauen kämpfen mit diesem „Model-Syndrom“ und messen sich unbewusst mit jeder Frau, die ihnen begegnet.
Warum Scham den Sex blockiert
Das zerstörte Selbstwertgefühl lässt wenig Raum für Freude an der Sexualität. Statt sich hinzugeben, wird beim Sex oft versucht, den Bauch einzuziehen oder vermeintliche Problemzonen zu verstecken. Wie soll da Lust aufkommen?
Ob jung oder alt, viele Frauen ziehen sich lieber vom Sex zurück, statt sich dem Blick des Partners auszusetzen, wenn sie ihren Körper nicht schön finden.
Mut zur Selbstakzeptanz – der Schlüssel zu echter Lust
Die Lösung? Sich nicht verstecken, sondern sich ganz bewusst zeigen! In meinen Frauenseminaren starten wir oft mit einem Ausziehritual. Jede Frau zeigt sich vor drei anderen Frauen, spricht über ihre ungeliebten Körperstellen, und gemeinsam durchbrechen wir danach das Korsett des Schönheitswahns. Und genau das geht auch mit dem Partner – ein liebevoller, ehrlicher Austausch, der Wunder wirken kann. Denn sobald der Druck, anders sein zu wollen, verschwindet, fängt Sex endlich an, Spaß zu machen.
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Bildquelle: Regina Heckert
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