Trump-Wahlkampf: Ex-Präsident will weiter Rache und umwirbt Nevada mit einem Versprechen

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Donald Trump kündigte bei der Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas an, dass er plant Steuern auf Trinkgelder abzuschaffen. Wie das Vorhaben ankommt.

Las Vegas – Bei der ersten Wahlkampfveranstaltung seit seiner Verurteilung im New Yorker Schweigegeldprozess im umkämpften Bundesstaat Nevada brachte der ehemalige US-Präsident Donald Trump einen ungewöhnlichen Vorschlag: Er plant, die Steuern auf die Trinkgelder abzuschaffen.

Mit diesem Wahlkampfversprechen will der republikanische Präsidentschaftskandidat viele potenzielle Wähler im Swing State Nevada überzeugen, denn dort arbeiten viele in der Dienstleistungsbranche. „Wenn ich ins Amt komme, werden wir keine Steuern auf Trinkgelder erheben“, sagte Trump bei seiner Kundgebung, berichtet die Berliner Morgenpost. Der Vorschlag Trumps wurde von einer mächtigen Gewerkschaft der USA sofort kritisiert.

„Seit Jahrzehnten kämpft die Culinary Union für die Rechte der Arbeitnehmer und gegen unfaire Besteuerung“, sagte der Sprecher der lokalen Gewerkschaft „Culinary Workers Union Local 226“. „Trinkgeldverdiener müssen auf jeden Fall entlastet werden, aber die Arbeiter in Nevada sind klug genug, den Unterschied zwischen echten Lösungen und wilden Wahlkampfversprechen eines verurteilten Straftäters zu kennen.“

Kampf um hispanische Wähler: Stimmen aus Nevada und Arizona für Wahlausgang entscheidend

Während seines Besuchs in Las Vegas gründete die Trump-Kampagne auch eine neue Koalition „Latino-Amerikaner für Trump“, die vor der Wahl im November ihre Reichweite bei hispanischen Wählern erhöhen soll. Die Entscheidung für das neue Programm könnte für den Ausgang des Wahlkampfes entscheidend sein.

Donald Trump hält am 9. Juni 2024 eine Rede vor seinen Fans im Sunset Park in Las Vegas.
Donald Trump hält am 9. Juni 2024 eine Rede vor seinen Fans im Sunset Park in Las Vegas. © Brandon Bell/AFP

Denn traditionell neigen US-Bürger lateinamerikanischer Herkunft dazu, bei der Präsidentenwahl dem demokratischen Kandidaten ihre Stimme zu geben. Obwohl Trump gegen Einwanderer Stimmung macht und erklärt, von Mexiko aus würden „Vergewaltiger“ und „Drogendealer“ über die Grenze in die USA strömen, zeigen jüngste Umfragen jedoch, dass Trump in der Latino-Wählerschaft Boden gut macht und der Rückhalt für Biden schwächer wird.

Beim ersten Duell mit Donald Trump 2020 trug Biden in Nevada und Arizona knapp den Sieg davon. Auch bei der Wahl am 5. November wird er in diesen beiden Schlüsselstaaten wohl gewinnen müssen, um die Wahl insgesamt für sich entscheiden zu können.

Trump plant Vergeltungsmaßnahmen für seine politischen Gegner

Quellen aus dem Wahlkampfteam Trumps sind sich derweil sicher, dass Biden den Swing-State Nevada damals nur gewonnen habe, weil das Gastgewerbe und der Tourismus aufgrund der Coronapandemie besonders gebeutelt war.

In seiner Rede sprach Trump auch über seine Verurteilung. Trump wird nicht müde zu betonen, welche Vergeltungsmaßnahmen bei seiner Wiederwahl seinen politischen Gegnern droht. „Nun, Rache braucht Zeit“, sagte Trump in einem Interview mit dem Psychologen Phil McGraw, berichtet die Berliner Morgenpost.

Ebenfalls in seiner Rede zog Trump über die Einwanderungspolitik der US-Regierung her. Er beleidigte Asylsuchende als Kriminelle, geistig instabil und „nicht produktive“ Mitglieder der Gesellschaft. Zudem kritisierte er die Maßnahmen von US-Präsident Joe Biden zur Grenzsicherung als ineffektiv (bg).

Auch interessant

Kommentare