Liebe zum Berg, Respekt vor der Natur: Alpenfilmfestival zeigt besondere Bergabenteuer
Das Alpenfilm-Festival machte an zwei Abenden auch im Tölzer Capitol-Kino Station. Die Vorstellungen waren gut besucht.
Bad Tölz – Zum „Gruppenbild ohne Dame“ geriet heuer das Alpenfilm-Festival im Tölzer Capitol-Kino im Unterschied zu allen vorausgegangenen. Initiatorin Sandra Freudenberg, die dafür wieder fünf Kurzfilme ausgewählt und sonst immer durchs Programm geführt hatte, fehlte am Freitag krankheitsbedingt.
Mit neuen Filmen hatte Freudenberg auch 2024 wieder über 100 Vorstellungen in Kinos und unter freiem Himmel im gesamten deutschsprachigen Raum organisiert. Folgerichtig, dass sie mit dem Festival gegen Ende auch in ihrer Heimatstadt Station machte.
100 Vorstellungen im gesamten deutschsprachigen Raum
In mindestens drei der fünf Filme ging es eindeutig auch um sportliche Herausforderungen und alpinistische Höchstleitungen. Das alleine wäre jedoch für einen anspruchsvollen Filmabend zu wenig. Deshalb achtete Freudenberg sehr darauf, dass es Filme waren, die auch vom Respekt vor Mensch und Natur, von Emotionalität und Tiefsinnigkeit, von einem einfühlsamen Miteinander, von Verantwortung, Freundschaft und Momenten erzählerischer Poesie geprägt sind.
Gemeinsame Bergabenteuer
Genau das kam beim Eiger-Ultra-Trail zweier befreundeter Läuferinnen noch ein wenig zu kurz, fand aber bei der Weitwanderung zweier Senioren durch Österreich und auch beim Porträt „Gipfel-Liebe“ über die Spitzenbergsteiger Robert und Daniela Jasper breiten Raum. Dieser Film zeigte, wie deren „Lebens- und Liebesseilschaft“ nicht nur an gemeinsam bestandenen Bergabenteuern, sondern auch an miteinander gemeisterten familiären Schicksalsschlägen gewachsen ist.
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Wie man sich geradezu obsessiv in ein ungelöstes Kletterproblem verbeißen kann, erzählte der Schweizer Streifen „Bodhichitta“ (Streben nach Erleuchtung). Auf originelle Weise verknüpfte er das mit einem gegensätzlichen Lebensentwurf einer ganz anders geerdeten Sennerin, die seit vielen Jahren unterhalb der Wand ihr Weidevieh versorgt. Die zwei Bergfilm-Abende am Freitag und Sonntag fanden wieder ein dankbares Publikum, das sich aus grauer Winter-Tristesse in ein buntes Leben entführen ließ.