Trifft ein „verlorener“ Asteroid 2024 die Erde? Nasa reagiert auf Berichte
Der Asteroid 2007 FT3 könnte im Oktober 2024 auf der Erde einschlagen, zeigen Daten. Warum die Nasa trotzdem Entwarnung gibt.
Washington D.C. – Ein Asteroid, der bereits seit 2007 bekannt ist, sorgt für Aufsehen, denn er könnte Anfang Oktober 2024 die Erde treffen. Das zeigen Daten des Center for Near Earth Object Studies (CNEOS) der US-Raumfahrtorganisation Nasa. Doch die Daten sind trügerisch: Sie zeigen zwar eine mögliche Kollision des Asteroiden 2007 FT3 mit der Erde, allerdings nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit. Die Chance, dass 2007 FT3 tatsächlich im Oktober 2024 auf der Erde einschlägt, liegt demnach bei 1 zu 11,5 Millionen (0,0000087 Prozent).
Sollte das geschehen, setzt der Asteroid eine Energie frei, die 2,6 Milliarden Tonnen TNT entspricht. Damit könnte er große regionale Schäden anrichten, jedoch keine globale Katastrophe verursachen. Doch zu dem Asteroiden-Einschlag wird es sehr wahrscheinlich nicht kommen, wie die US-Raumfahrtorganisation Nasa beschwichtigt.
Trifft der Asteroid 2007 FT3 die Erde im Oktober 2024? Nasa beruhigt
Gegenüber dem britischen Standard teilt ein Nasa-Sprecher mit: „Es ist nicht bekannt, dass die Erde im nächsten Jahrhundert durch Asteroideneinschläge bedroht wird. Die Nasa und ihre Partner beobachten den Himmel sorgfältig, um Asteroiden und erdnahe Objekte (NEOs) zu finden, zu verfolgen und zu kategorisieren, einschließlich solcher, die der Erde nahe kommen könnten.“
Name: | 2007 FT3 |
Typ: | Asteroid |
Entdeckung: | 20. März 2007 |
Größe: | 340 Meter |
Masse: | 49 Millionen Tonnen |
Energie bei Einschlag: | 2,6 Milliarden Tonnen TNT |
2007 FT3 ist ein „verlorener“ Asteroid – der die Erde verfehlen wird
Tatsächlich gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Zeitpunkte, zu denen der Asteroid laut Berechnungen mit der Erde hätte kollidieren können – es jedoch nicht tat. Der 2. Oktober 2013 und der 3. Oktober 2019 vergingen ohne Asteroiden-Einschlag und auch der Oktober 2024 wird sehr wahrscheinlich vergehen, ohne dass 2007 FT3 die Erde trifft. Das hat einen Grund: Der Asteroid konnte nach seiner Entdeckung am 20. März 2007 nur für etwa einen Tag beobachtet werden. Anschließend wurde er nie mehr gesichtet – er leuchtete zu schwach. Seitdem gilt 2007 FT3 als „verlorener“ Asteroid.
Weil von dem Asteroiden nur wenige Beobachtungsdaten vorliegen, ist die Berechnung seiner Umlaufbahn nicht sehr genau. Die Ungenauigkeit lässt sich auch beziffern: Sie liegt bei plus/minus 500 Millionen Kilometern – es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Asteroid die Erde im Oktober 2024 deutlich verfehlen wird.
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Möglicher Asteroiden-Einschlag für 2030 berechnet
Eine weitere mögliche Kollision zwischen dem Asteroiden und der Erde wurde für März 2030 berechnet – dabei liegt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags bei 1 zu 10 Millionen (0,0000096 Prozent). Aber auch hier gilt: Ein Einschlag ist unwahrscheinlich. Möglicherweise wird der Asteroid bis zu diesem Zeitpunkt auch wiederentdeckt, dann kann die Berechnung verfeinert werden.
Große Asteroiden-Einschläge hat es seit langer Zeit nicht gegeben – zuletzt sorgte der Asteroid, der über dem russischen Tscheljabinsk zerbrach, im Februar 2013 für Furore. Der Asteroid kam damals aus Richtung der Sonne, weshalb er vorher nicht entdeckt wurde und ohne Vorwarnung kam.
Für den Fall der Fälle – einen großen Asteroiden, der die Erde tatsächlich bedroht – wollen die Raumfahrtbehörden Nasa und Esa vorbereitet sein. Die US-Behörde testete deshalb mit der Raumsonde „Dart“ die Ablenkung eines Asteroiden. Die europäische Behörde schickt in diesem Jahr die Raumsonde „Hera“ hinterher, die die Auswirkungen analysieren soll. Die Daten sollen zur planetaren Verteidigung genutzt werden. (tab)