Trumps Kriegsminister Hegseth will "fette Generäle" aus dem Pentagon verbannen

US-Präsident Donald Trump und sein "Kriegsminister" Pete Hegseth schworen die Militärspitze bei einem Treffen auf dem Marinestützpunkt Quantico auf einen "Kriegergeist" ein. Hegseth bekräftigte in seiner Rede, alle Programme für Gleichstellung und gegen Diskriminierung würden rückgängig gemacht.

Zum "toxischen ideologischen Müll" der Vergangenheit gehörten Beförderungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht. "Wenn das bedeutet, dass sich für einige Kampfaufgaben keine Frauen qualifizieren, dann sei es so", betonte er.  

Hegseth will "fette Generäle" aus dem Pentagon verbannen

Auch die Fitness der Truppen soll sich nach dem Willen des früheren Fernsehmoderators von Fox News deutlich verbessern. "Fette Soldaten sind anstrengend anzusehen", kritisierte Hegseth. Auch "fette Generäle und Admiräle" solle es künftig im Pentagon nicht mehr geben. Zudem gelte ab sofort die Regel: "Keine Bärte oder langes Haar."

Chatgruppen-Affäre wirft Schatten

Der 45-jährige Hegseth war im Frühjahr durch die sogenannte Chatgruppenaffäre massiv unter Druck geraten. Er teilte vertrauliche Militärinformationen über den Handy-Messenger Signal, unter anderem mit seiner Frau und einem Journalisten der Zeitschrift "The Atlantic". Das Magazin machte den Vorfall publik. Die Opposition forderte daraufhin den Rücktritt von Hegseth, der früher als Major der Nationalgarde diente und im Irak und in Afghanistan stationiert war. 

Seitdem hat der Pentagonchef die Regeln für die journalistische Berichterstattung verschärft. Medien dürfen keine Informationen aus dem Verteidigungsministerium mehr veröffentlichen, die nicht zuvor offiziell freigegeben wurden.

Hegseth und Trump in Quantico.
Hegseth und Trump in Quantico. picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andrew Harnik

Viele Entlassungen im Pentagon

Trump und Hegseth feuerten seit Januar zudem zahlreiche hochrangige Militärs und Geheimdienstvertreter. Die Einberufung der Militärspitze aus dem In- und Ausland hatte nach US-Medienberichten für Unruhe gesorgt. Im Mai hatte Hegseth deutliche Einschnitte bei der Zahl der aktiven Vier-Sterne-Generäle und Admiräle angekündigt. Befürchtet wurden deshalb weitere Kürzungen.