„Sechser im Lotto und Riesen-Herausforderung“: Bauarbeiten für Millionen-Radweg beginnen
In Hohenpeißenberg traf sich gestern die Politprominenz des Landkreises und des Wahlkreises zum Spatenstich für die Sanierung der Ortsdurchfahrt, in deren Zuge ein neuer Geh- und Radweg gebaut wird. Das Projekt wird als Segen und große Herausforderung gesehen.
Ungewöhnlich viele Autos parkten gestern in der Früh am Straßenrand am Ortseingang von Hohenpeißenberg und irgendwie passte das zum Thema: Die Gemeinde Hohenpeißenberg und der Landkreis hatten zum Spatenstich für die Sanierung der Ortsdurchfahrt eingeladen, bei der zudem ein neuer Geh- und Radweg durch das Dorf am Hohen Peißenberg gebaut wird.
Vier Partner, ein Projekt
Landrätin Andrea Jochner-Weiß begrüßte die Anwesenden, die zum Auftakt des Projekts nach Hohenpeißenberg gekommen waren, das sie in ihrer Rede als „ganz besondere Baumaßnahme“ hervorhob. Die Baumaßnahme, die Hohenpeißenberg, wenn alles nach Plan läuft, in den kommenden zweieinhalb Jahren beschäftigen wird und nach heutiger Rechnung insgesamt rund zehn Millionen Euro kosten soll, sei deswegen ein ganz besonderes Projekt, weil so viele Beteiligte dabei „Hand in Hand“ zusammenarbeiten: der Freistaat Bayern, der Bund, die Gemeinde Hohenpeißenberg und der Landkreis, in dessen Vertretung die Landrätin gemeinsam mit Kämmerer Norbert Merk zum Spatenstich erschienen war.
Sie bedankte sich bei den Gemeinderäten, die zahlreich zum Spatenstich gekommen waren, und bei Bürgermeister Thomas Dorsch. Die Zusammenarbeit bei den Planungen für die Sanierung der Ortsdurchfahrt und den Bau des neuen Geh- und Radweges sei sehr gut gewesen. „Es hat geflutscht. In Hohenpeißenberg flutscht immer alles“, sagte sie.
Der Landkreis ist doppelt an der Maßnahme beteiligt: Die Ortsdurchfahrt ist vom Rathaus bis zum Ortseingang Richtung Peißenberg eine Kreisstraße und Hohenpeißenberg stellt bei der Verwirklichung des Alltagsradwegenetzes „eine wichtige Verbindung von Ost nach West“ dar, wie Jochner-Weiß sagte. Deswegen sei es klar gewesen, dass der Landkreis das Projekt mitfinanziere.
Lob für Mut der Gemeinde
Er habe nicht damit gerechnet, dass der Kreistag der Umsetzung der Maßnahme zustimmt, sagte Dorsch bei seiner Begrüßung. Als der Kreistag dann geschlossen dafür stimmte, „waren wir alle von den Socken.“ Erst habe er sich sehr über dieses „Ja“ gefreut, doch auf dem Heimweg sei ihm bewusst geworden, dass das Bauprojekt nun tatsächlich umgesetzt werde und was das für Hohenpeißenberg bedeute. Dennoch sei es richtig und wichtig, die Ortsdurchfahrt jetzt zu sanieren und die Gelegenheit zu nutzen, einen Geh- und Radweg durch Hohenpeißenberg zu bauen: „Es ist ein großes Glück, dass wir unsere Ortsdurchfahrt in dieser Kombination ertüchtigen können“, sagte Dorsch: „ein Sechser im Lotto und eine Riesen-Herausforderung zugleich.“
Für den Ort biete sich diese Gelegenheit nur, weil es drei Partner gebe, die die Maßnahme mitfinanzieren. „Es ist eine optimale Kombination, ein Sechser im Lotto“, sagte Dorsch. Er bedankte sich bei dem Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt für dessen Unterstützung beim Bau der Umfahrung für den Ort, die dieses jetzt anstehende Projekt erst möglich gemacht habe: „Ohne Dich hätten wir unsere Umgehungsstraße nicht“, sagte Dorsch und übergab das Wort an Dobrindt.
Der lobte den Mut der Gemeinde, diesen Radweg auf den Weg gebracht zu haben, das zeuge von Verantwortungsbewusstsein. „Damit wird eine Lücke im Radwegenetz geschlossen“, sagte Dobrindt. Und der Landtagsabgeordnete Harald Kühn sagte : „Hier ist jeder Cent und Euro gut angelegt.“