Warnstreik im Einzelhandel: Edeka im Fokus – auch andere Supermärkte und Discounter betroffen

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Für Freitag, 16. Februar, ruft Verdi wieder zu Warnstreiks auf, diesmal im Einzelhandel. Die Aktion soll zunächst eine große Supermarktkette betreffen.

Berlin – Erst im ÖPNV, dann beim Bodenpersonal am Flughafen und nun wieder im Einzelhandel: Die Gewerkschaft Verdi ruft für Freitag, 16. Februar, die Beschäftigten im Handel bundesweit zu Warnstreiks auf. „Dies ist nur der erste von mehreren Streik- und Aktionshöhepunkten in den kommenden Wochen“, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit.

Am Freitag, 16. Februar, ruft Verdi bundesweit die Beschäftigten im Einzelhandel zum Streik auf.
Am Freitag, 16. Februar, ruft Verdi bundesweit die Beschäftigten im Einzelhandel zum Streik auf. © Martin Schutt/dpa

Am Freitag soll es mit einer konzentrierten Aktion der Beschäftigten bei Edeka losgehen. Die aktuelle Tarifrunde im Einzelhandel dauert seit Monaten an. Auch zahlreiche Warnstreiks etwa direkt vor den Weihnachtstagen konnten die verfahrene Situation nicht verändern. Für die Kunden hatten die Warnstreiks bisher nur geringe Auswirkungen, weil die Beteiligung eher gering war.

Edeka, Kaufland, Lidl: Verdi plant weitere Streiks

Nachdem schon vergangenen Herbst im Einzelhandel gestreikt wurde, sollen bis Ostern laut Verdi mehrere Aktionswochen folgen. „Wir wollen gezielt die Blockierer im Arbeitgeberlager in den Fokus nehmen. Diese Woche fangen wir mit Edeka an. Dazu finden Aktionen vor Lagern und Filialen statt“, kündigte Verdi-Vertreterin Silke Zimmer an. Für Freitag plant die Gewerkschaft auch mehrere Streikkundgebungen bei Edeka, unter anderem in Hamburg, Köln und Chemnitz.

In Baden-Württemberg sind befristete Arbeitsniederlegungen in Karlsruhe, Pforzheim, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart und Umgebung, Ulm, Dettingen, Aalen, Reutlingen, Göppingen, Esslingen, Konstanz, Radolfzell und Freiburg geplant, wie Gewerkschaftsfunktionär Wolfgang Krüger am Donnerstag mitteilte. Betroffen sind unter anderem die Unternehmen Kaufland, Lidl, Ikea, H&M, Primark, Alliance Healthcare, Bäko und dm.

Arbeitgeber sollen laut Verdi durch Warnstreik an Verhandlungstisch gebracht werden

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Auch Spitzengespräche auf Bundesebene brachten zuletzt keinen Fortschritt. Verdi wirft den Arbeitgebern vor, die Verhandlungen zu blockieren.

Der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland, Steven Haarke, wandte ein: „Das Angebot der Arbeitgeber hätte zu echten Reallohnzuwächsen geführt.“ Die Arbeitgeber hätten gleich in der ersten Verhandlungsrunde vor über zehn Monaten ein Angebot vorgelegt und es mehrfach nachgebessert. Verdi dagegen habe sich nicht bewegt. Das führe in eine Sackgasse. „Die Handelsunternehmen beweisen seit vielen Monaten, dass sie mit den Streiks klarkommen.“ (pkb/dpa)

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