Handelskrieg: Heutiger Besuch beim US-Präsidenten: Wie Meloni Trump befrieden will

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist heute in Washington D.C. mit US-Präsident Donald Trumpverabredet. Es ist das vierte Zusammentreffen der beiden Regierungschefs seit seiner Wiederwahl im November 2024. Die Erwartungen an das Gipfeltreffen sind hoch. Meloni hat sich in den vergangenen Tagen akribisch auf das Gespräch vorbereitet. Sie besprach sich mit den Spitzen der Unternehmensverbände und telefonierte regelmäßig mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Handelsbeziehungen sind eigentlich Sache der EU.

Abkehr von den Beziehungen zu China

Ihr Ziel: die Aufhebung der Zölle auf beiden Seiten. Die Rechtspolitikerin will Trump einen Handelsgipfel zwischen EU und USA vorschlagen, der in zeitlicher und räumlicher Nähe zum Nato-Gipfel in Den Haag vom 24. bis 26. Juni stattfinden könnte. Außerdem will sie die Abkehr von den Beziehungen zu China betonen, um damit auch Trump entgegenzukommen. Nicht zuletzt möchte sie die Beziehungen mit den USA bei den Themen Rüstung und Energie forcieren: Kürzlich ließ Brüssel bei den europäischen Hauptstädten nachfragen, ob die bereit wären, mehr Waffen und Gas bei den USA zu kaufen.

Der Meloni-Vertraute und Chef der Fraktion der Konservativen und Reformer im Europaparlament, Nicola Procaccini, wirbt für den Kauf von Gas aus den USA. „Wir sollten es vermeiden, mit höheren Zöllen zu reagieren. Stattdessen sollten wir anbieten, mehr LNG-Gas zu kaufen, um das US-Handelsdefizit zu reduzieren – genau das, was Trump von uns verlangt“, sagte er dem FOCUS. Gleichzeitig dämpfte er zu hohe Erwartungen an das Treffen: „Ein erster Schritt hin zu einer gemeinsamen Lösung wäre bereits ein sichtbarer Erfolg.“

Trump über Meloni: Fantastisch

Das Verhältnis der beiden Spitzenpolitiker gilt als äußerst belastbar: Trump preist Meloni als „fantastisch“. Nach ihrem Treffen im Weißen Haus wird sich Meloni schnell auf den Heimweg machen müssen. Schon am Freitag erwartet sie prominenter Gegenbesuch: US-Vizepräsident J.D. Vance hält sich bis Ostern in Rom auf.