+++ Präsidenten-Vereidigung im Ticker +++ - Bis zu 100 Dekrete: Trump plant am ersten Tag umfangreiche Gesetzesänderungen

 

An dem traditionellen Kirchgang vor der Amtseinführung nahmen neben dem künftigen Vizepräsidenten J.D. Vance und dessen Ehefrau Usha auch Familienmitglieder Trumps wie dessen Sohn Barron teil. 

Im Anschluss ist auch eine kurze Zusammenkunft der Trumps mit dem scheidenden Präsidenten Joe Biden und dessen Ehefrau Jill im Weißen Haus geplant.

Kurz vor Trumps Amtsantritt begnadigt Biden einige von dessen politischen Gegnern

13.56 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat kurz vor seinem Auszug aus dem Weißen Haus eine Reihe von politischen Gegnern seines Nachfolgers Donald Trump vorsorglich begnadigt. Dazu zählen der US-Immunologe Anthony Fauci, Trumps damaliger Generalstabschef Mark Milley sowie alle Kongressmitglieder des Untersuchungsausschusses zum Kapitol-Sturm, wie das Weiße Haus mitteilte.

Bannon nennt deutsche Regierung „Penner“ und wirbt für die AfD

10.15 Uhr:  Steve Bannon, früherer Trump-Vertrauter, nannte die deutsche Regierung „Penner“ Bei einem Empfang in Washington am vergangenen Wochenende sprach er über „Wahnsinn der Netto-CO2-Neutralität“ und machte Deutschland dafür verantwortlich. Darüber berichtet das „Handelsblatt“. Über die deutsche Regierung sagte er: „Die Deutschen sollten diese Penner einfach rausschmeißen. Deutschland kann nur gerettet werden, wenn die Alternative für Deutschland die Wahl gewinnt.“

Hintergrund war eine neuerliche Analyse des deutschen Botschafters in den USA. Darin warnt Andreas Michaelis für einen Diplomaten außergewöhnlich klar vor massiven negativen Veränderungen der US-Politik durch den neuen Präsidenten Donald Trump.

Brisante Umfrage: Trumps härtesten Plänen stimmen sogar Demokraten zu

07.30 Uhr: Kurz vor der erneuten Vereidigung als US-Präsident erhält Donald Trump unerwartete Rückendeckung von einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts ipsos im Auftrag der „New York Times“. Darin stimmt ihm die Mehrheit der Amerikaner bei der Identifizierung der größten US-Probleme sowie seinen härtesten Plänen zu. Auch eigentlich demokratisch wählende Gruppen sind hier pro Trump eingestellt. Ein Überblick:  

  • Mehr als die Hälfte der US-Bürger ( 55 Prozent ) sind für geplante Massenabschiebungen aller illegalen Einwanderer.
  • Noch klarer ist es bei Trumps Blitz-Plan. 87 Prozent der US-Amerikaner unterstützen Trumps Plan, kriminelle und illegale Einwanderer sofort abschieben zu wollen.
  • Knapp zwei Drittel der Befragten, 63 Prozent , wollen in den vergangenen vier Jahren illegal eingewanderte Menschen zurück in ihre Herkunftsländer schicken. Darunter sind auch 54 Prozent der befragten Hispano-Amerikaner und 44 Prozent der Demokraten.
  • Immerhin 46 Prozent der US-Bürger wollen höhere Steuern und Zölle auf den Handel mit anderen Ländern, vor allem China und Mexiko, erheben.
  • Beim Thema Hormone für Kinder, das Trump und sein Team in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs gestellt hatten, sind 71 Prozent dafür, Kindern unter 18 keine solchen mehr verschreiben zu dürfen.
  • 58 Prozent sind der Ansicht, die USA sollte weniger Geld in Streitigkeiten im Ausland investieren. Dabei geht es auch um den Krieg in der Ukraine, von dem die meisten Befragten glauben, er werde mit zu viel US-Geld unterstützt.

Trump will geheime Dokumente zu Kennedy-Ermordung veröffentlichen

Montag, 20. Januar, 07.20 Uhr: Es ist eine brisante Ankündigung, die Donald Trump vor seiner Amtseinführung macht . Der designierte US-Präsident sagte, er wolle geheime Dokumente zu den Attentaten auf John F. Kennedy, Robert Kennedy und Martin Luther King Jr. freigeben.  

„In den nächsten Tagen werden wir die restlichen Akten zu den Attentaten auf Präsident John F. Kennedy, seinen Bruder Robert Kennedy und Dr. Martin Luther King Jr. sowie zu anderen Themen von großem öffentlichem Interesse zugänglich machen“, so Trump.

Bis heute fasziniert vor allem die Ermordung von JFK die US-Amerikaner. Offiziell wurde der Täter in Lee Harvey Oswald gefunden. Der damals 24-Jährige wurde aber nur zwei Tage nach der Tat in Polizeigewahrsam von Nachtclub-Besitzer Jack Ruby erschossen. Viele US-Amerikaner glauben im Fall Kennedy bis heute an eine Verschwörung.

Tee, Innenzeremonie, Unterschriften: So läuft die Trump-Amtseinführung ab

Zweieinhalb Monate nach der Wahl in den USA wird Donald Trump am Montag in Washington als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Der demokratische Noch-Amtsinhaber Joe Biden übergibt die Regierungsgeschäfte an den Republikaner, den er vor vier Jahren im Weißen Haus ablöste. Trump nahm damals an Bidens Amtseinführung nicht teil. Biden dagegen hält sich an die üblichen Gepflogenheiten und wird dabei sein.

Der Tag ist gefüllt mit allerlei protokollarischen Terminen. Der Ablauf nach Angaben des Trump-Teams im Detail - noch ohne genaue Uhrzeiten:   

- Morgens gibt es einen Gottesdienst in der Kirche St. John's in Laufnähe zum Weißen Haus.

- Anschließend empfangen die Bidens die Trumps im Weißen Haus zum Tee.

- Danach folgt die große Vereidigungszeremonie. Die war eigentlich wie üblich draußen an der Westseite des Kapitols geplant, wurde wegen des kalten Wetters in der Hauptstadt aber kurzfristig ins Innere des Parlamentsgebäudes verlegt - in die Kuppelhalle des Kapitols, wo deutlich weniger Gäste Platz haben. Erwartet werden neben Trump und Biden deren Ehefrauen und Vizes, weitere Familienmitglieder Trumps sowie hochrangige Politiker und Gäste, auch aus dem Ausland.

- Laut Verfassung endet Bidens Amtszeit um 12 Uhr mittags Ortszeit (18 Uhr MEZ). Kurz vorher müssen Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance vor dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs ihren Amtseid ablegen. Es erfolgt zunächst die Vereidigung des Stellvertreters, dann die des Präsidenten.

- Anschließend hält Trump seine Antrittsrede. Bei den Amtseinführungen von Barack Obama (2009), Trump (2017) und Biden (2021) dauerten die Ansprachen jeweils etwa 20 Minuten.

Bei Vereidigung wird wohl auch inoffizielle Trump-Hymne gespielt

- Bei der Vereidigungszeremonie gibt es auch Unterhaltungsprogramm: Die bekannte Country-Sängerin Carrie Underwood wird das Lied „America the Beautiful“ singen. Die Nationalhymne intoniert bei der Zeremonie Tenor Christopher Macchio. Auch der Country-Sänger Lee Greenwood tritt dort auf. Greenwoods Lied „God Bless the USA“ war im Wahlkampf so etwas wie die inoffizielle Trump-Hymne.

- Im Anschluss werden Biden und Harris offiziell verabschiedet.

- Trump unterzeichnet im Präsidentenzimmer im Kapitol erste Dokumente. Traditionell sind dies Ernennungsurkunden, Memoranden, Proklamationen oder auch Anordnungen.

- Es folgt ein feierliches Mittagessen im Kapitol mit Trump, Vance und Gästen.

- Der neue Präsident und dessen Vize inspizieren Einheiten des US-Militärs bei einem Parademarsch am Kapitol.

- Dann gibt es die Präsidentenparade, die traditionell entlang der Pennsylvania Avenue zwischen dem Kapitol und dem Weißen Haus führt, nun aber ebenfalls ins Innere verlegt wurde: in eine Sportarena im Zentrum Washingtons. Dort sollen Unterstützer Platz haben. Trump kündigte an, er wolle dort nach der Zeremonie vorbeikommen.

- Im Weißen Haus steht später eine weitere Unterzeichnungszeremonie an - im Oval Office, dem Amtszimmer des Präsidenten. Trump hat diverse Beschlüsse für seinen ersten Tag im Amt angekündigt.

- Abends nimmt Trump schließlich an drei festlichen Bällen teil und will bei allen drei Veranstaltungen auch sprechen. Bei einem der Bälle tritt die einst legendäre Disco-Band Village People auf, die unter anderem mit den Liedern „Y.M.C.A.“ und „Macho Man“ weltbekannt wurden. Beide Songs nutzte Trump ausgiebig im Wahlkampf.

Viele deutsche Sender sind bei Trump-Vereidigung live dabei: Ein Überblick

Dass auch Deutschland auf die Amtseinführung von Trump schaut, zeigt ein Blick ins TV-Programm - mehrere Sender sind live dabei, wenn der neue US-Präsident seinen Dienst antritt.

ZDF: In einem fast zweistündigen „ZDF spezial“ überträgt das Zweite von 17.15 Uhr bis zur „heute“-Sendung um 19.00 Uhr live aus Washington. Antje Pieper und Elmar Theveßen kommentieren und analysieren. Ein zweites „ZDF spezial“ zu „Donald Trump zurück an der Macht“ fasst nach dem „heute journal update“ ab Mitternacht das Geschehen des Tages filmisch zusammen.   

ARD: Das Erste nimmt um 20.15 Uhr einen „Brennpunkt“ ins Programm, moderiert von Ellen Ehni. Danach um 20.30 Uhr kommt die 60-minütige Doku „Donald Trump – Schicksalsjahre eines Präsidenten“. Die Talkshow „Hart aber fair“ diskutiert im Anschluss das Thema „Comeback für Trump: Was kommt da auf Deutschland zu?“  

RTL und ntv begleiten die Amtseinführung Trumps mit der gemeinsamen Sondersendung „Trump is back – Machtwechsel im Weißen Haus“. Gesa Eberl und Christopher Wittich melden sich um 17.30 Uhr mit Hintergrundinformationen und Reaktionen. Darüber hinaus berichtet ntv den ganzen Tag über mit mehreren „News Spezials“ und Live-Sendungen (15.00 Uhr bis 17.30 Uhr sowie 18.45 Uhr bis 23.40 Uhr) umfassend über die Inauguration.  

Welt TV: Rund um die Amtseinführung berichtet Welt TV von 17.00 Uhr bis 22.05 Uhr deutscher Zeit live aus Washington und ordnet die Geschehnisse im Berliner Studio ein. US-Korrespondent Michael Wüllenweber und Reporterin Alina Quast berichten live aus Washington, im Studio führen die Moderatoren Carsten Hädler und Marie Droste durch den Abend. Zu Gast sind US-Journalist Erik Kirschbaum sowie der Politikberater Julius van de Laar.  

Phoenix: Der Ereigniskanal von ARD und ZDF, Phoenix, sendet von 14.00 Uhr bis 17.15 Uhr Live-Schalten in die USA. Geplant sind Gespräche mit Ralph Freund (Republicans Abroad Germany), Annika Brockschmidt (Historikerin und freie Journalistin) und Politikwissenschaftlerin Cathryn Clüber Ashbrook. Von 17.15 Uhr an übernimmt Phoenix die ZDF-Sendung, jedoch mit Einblendung von Gebärdensprache. Von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr folgen weitere aktuelle Einordnungen, Reporter Marc Steinhäuser meldet sich aus Straßburg. Auch ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Atlantik Brücke, Sigmar Gabriel, ist geplant.  

Sat.1 und Prosieben: Sat.1 und Prosieben berichten ausführlich in ihren „:newstime“-Nachrichtensendungen. Auf der gemeinsamen Plattform Joyn kann man zudem live die Amtseinführung auf dem US-Sender CNN sehen.