Zugtaufe: BRB-Triebwagen fährt jetzt unter dem Namen „Schaftlach“

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Zur Erinnerung an die Zugtaufe überreichte (r.) BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann (r.) eine Urkunde an Waakirchens Bürgermeister Norbert Kerkel. © Helmut Hacker

Zum 150-jährigen Bestehen des Bahnhofs Schaftlach wurde kürzlich ein LINT-Triebwagen der Bayerischen Regiobahn (BRB) auf den Namen Schaftlach getauft und gesegnet.

Schaftlach – Waakirchens Bürgermeister Norbert Kerkel brachte in seinem Grußwort seinen größten Respekt zum Ausdruck, dass der 1872 begonnene Bau der Bahnstrecke Holzkirchen-Lenggries nur zwei Jahren später fertiggestellt war und damit 1874 der Bahnhof seiner Bestimmung übergeben werden konnte: „Daraus resultierte mit dem Post- und Fernmeldeamt eine gewaltige gesellschaftliche Entwicklung der Gemeinde.“ Im Jahr 1883 folgte schließlich der Schienenanschluss nach Gmund und von 1891 an nach Marienstein, um vom dortigen Bergwerk bis zu dessen Schließung Bodenschätze abzutransportieren.

Verbundenheit mit der Region: BRB tauft Zug auf den Namen Schaftlach

Wie BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann hervorhob, ist der Bahnhof Schaftlach aus technischer Sicht bis heute eine Besonderheit. „Gerne stärken und dokumentieren wir unsere Verbundenheit mit der Region“, sagte er, weswegen man ohne zu zögern der Bitte der Gemeinde nachgekommen sei, einen der 31 LINT-Triebwagen auf den Namen „Schaftlach“ zu taufen.

Ergänzend stellte Schuchmann fest, dass die BRB seit nunmehr 26 Jahren für den Bahnverkehr im Oberland steht und jährlich rund 6,4 Millionen Fahrgäste befördert. Weil in Schaftlach BRB-Züge aus zwei Richtungen (Tegernsee und Lenggries) zusammengekoppelt, gefügt und gewendet werden, nimmt laut Schuchmann der Bahnhof Schaftlach eine Sonderstellung ein: „Das ist technisch interessant, sehr aufwendig und einmalig in Deutschland.“

Dank an Mitarbeiter und Aufruf zu weniger Bürokratie

In diesem Zusammenhang dankte der stellvertretende Landrat Jens Zangenfeind den Mitarbeitern der BRB, die sich, wenn technische Defekte oder extreme Wetterlagen den Fahrplan lahmlegen, „oft genug Kritik anhören müssen, für die sie gar nichts können.“

Gleichwohl betonte Zangenfeind die „extreme Wichtigkeit“ des Schienenverkehrs in der Region und hob die Geschwindigkeit hervor, mit der vor 150 Jahren Dinge wie die Bahnstrecke Holzkirchen- Lenggries umgesetzt werden konnten: „Nicht, dass die heute üblichen Vorplanungen völlig unnötig sind, aber vieles dauert einfach zu lange.“ Deswegen forderte er: „Nicht nur über Bürokratieabbau reden, sondern auch einmal dafür etwas tun.“

Waakirchen: Altbürgermeister Sepp Hartl und Diakon Franz Mertens
Altbürgermeister Sepp Hartl und Diakon Franz Mertens bei der Segnung. © Helmut Hacker

Ministriert von Altbürgermeister Sepp Hartl spendete schließlich Diakon Franz Mertens in einer kurzen Andacht den Gästen und dem Triebwagen „Schaftlach“ seinen Segen und wünschte allzeit gute und unfallfreie Fahrt. Helmut Hacker

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